Louis Duparc
Louis Duparc (* 14. Februar 1866 in Carouge; † 20. Oktober 1932 in Genf) war ein Schweizer Mineraloge, Professor für Mineralogie, Petrologie und analytische Chemie an der Universität Genf und dort Direktor der Laboratorien für mineralogische und analytische Chemie.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Duparc studierte Chemie und Physik an der Universität Genf und Mineralogie und Petrographie in Paris. Ab 1888 war er als Nachfolger von Charles Soret (1854–1904) Professor in Genf.
Er erweiterte die mikroskopischen Methoden von Jewgraf Stepanowitsch Fjodorow und wandte sie in der Petrographie an. Duparc befasste sich mit metamorphen Gesteinen, der Petrographie des Mont-Blanc-Massivs und Lagerstättenkunde, wobei er weltweit Expeditionen unternahm, unter anderem zu den Platinlagerstätten im Ural. Er arbeitete viel mit seinen Schülern zusammen, zu denen sein Nachfolger an der Universität Genf Marcel Gysin (1891–1974) zählt. Weitere Schüler waren Raymond Galopin (1901–1992), Kurator für Mineralien am Museum in Genf und Spezialist für opake Mineralien, und der Geologe Henri Lagotala (1889–1954).
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1926 wurde Duparc Ehrenmitglied der Mineralogical Society of Great Britain and Ireland. 1912 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Russische Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg aufgenommen.[1]
1932 gab S. E. Nicolet einem von ihm neu entdeckten Mineral Duparc zu Ehren den Namen Duparcit.[2] Bei späteren Untersuchungen stellte sich allerdings heraus, dass das Material bis auf einen etwas höheren Kalium- und Eisenanteil identisch mit dem bereits bekannten Vesuvianit war. Duparcit gilt daher seit 1942 als Varietät von Vesuvianit.[3]
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Traité de Technique Minéralogique et Pétrographique, 2 Bände, Leipzig 1907, 1913 (Teil 1, Optische Methoden, mit Francis Pearce, Teil 2, Chemische Methoden, mit Alfred Monnier)
- mit Alfred Monnier: Traité de chimie analytique qualitative suivi de tables systématiques pour l’analyse minérale, 3. Auflage, Genf 1914
- mit Marguerite Tikanovitch Le platine et les gîtes métallifères de l’Oural et du monde, 1920
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nachruf von Marcel Gysin, Bulletin suisse de minéralogie et pétrographie, Band 13, 1933, S. 1–16
- Marc Weidmann: Louis Duparc. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Publikationen von und über Louis Duparc im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Französische Biographie in Edouard Lanterno Les sciences géologiques, paléontologiques et minéralogiques à Genève du XVIIIe au XXe siècle
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724. Louis-Claude Duparc. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 30. August 2015 (englisch).
- ↑ Spencer Thirteenth list of new mineral names, 1934, pdf ( vom 25. Februar 2016 im Internet Archive)
- ↑ The Mineralogical Record: Glossary of Obsolete Mineral Names - D (PDF 193,6 kB; S. 20)
Personendaten | |
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NAME | Duparc, Louis |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Mineraloge |
GEBURTSDATUM | 14. Februar 1866 |
GEBURTSORT | Carouge |
STERBEDATUM | 20. Oktober 1932 |
STERBEORT | Genf |