Straßenhund
Als Straßenhunde, Streuner oder Straßenköter werden herrenlose Hunde bezeichnet, die in Städten leben. Straßenhunde kommen in Mitteleuropa kaum vor. In vielen ärmeren und südlichen sowie osteuropäischen Ländern gehören sie jedoch zum Straßenbild. Phänotypisch sind sie sehr unterschiedlich und meist an ihren jeweiligen Lebensraum angepasst. Ein Beispiel dafür sind die Metro-Hunde in Moskau, die sich an das Leben an und in der U-Bahn angepasst haben.[1]
Problematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Straßenhunde verursachen in mehreren Bereichen Probleme, weshalb vielerorts große Anstrengungen zur Regulierung der Population unternommen werden:
- Sie stellen ein Reservoir für Infektionskrankheiten und Parasitosen dar, die sowohl andere Hunde als auch den Menschen (Zoonose) befallen können. Außerhalb Europas und Nordamerikas spielen sie eine wichtige Rolle bei der Übertragung der Tollwut („urbane Tollwut“).[2][3] Durch das Streicheln eines Straßenhundes kann es zur Infektion mit Microsporum canis, einem Hautpilz, kommen.[4]
- Sie reagieren zum Teil unberechenbar und sind damit eine Gefahr für den Straßenverkehr und für Passanten durch Bissverletzungen.
Die Bekämpfung des Problems der Straßenhunde ist komplex und problematisch. Sie muss gemäß Empfehlungen der Weltorganisation für Tiergesundheit an die jeweiligen lokalen Gegebenheiten angepasst werden, um Aussicht auf Erfolg zu haben.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- AM. Beck (1973): The ecology of stray dogs: A study of free-ranging urban animals. West Lafayette, Indiana: Purdue University Press e-books.
- Ecollage (2002): Dog Population Management & Canine Rabies Control. India’s Official Dog Control Program in an international context. Pune. pp. 1–9
- K. Masahiko et al. (2003): Survey of the Stray Dog Population and the Health Education Program on the Prevention of Dog Bites and Dog-Acquired Infections: A Comparative Study in Nepal and Okayama Prefecture, Japan. In: Acta Med Okayama 57(5): 261–266 PMID 14679405
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stray dog population control – OIE Guidelines
- One Health: Rabies and Other Disease Risks from Free-roaming Dogs (Conference proceedings Paris, 5.–6. November 2013; pdf 790 kB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jacqueline Boyd: How did Moscow’s stray dogs learn to navigate the metro? In: The Conversation. 18. Februar 2016
- ↑ RL. Ichhpujani et al.: Epidemiology of animal bites and rabies cases in India. A multicentric study. In: J Commun Dis. 40. Jahrgang, Nr. 1, 2008, S. 27–36, PMID 19127666.
- ↑ F. Cliquet et al.: The safety and efficacy of the oral rabies vaccine SAG2 in Indian stray dogs. In: Vaccine. 25. Jahrgang, Nr. 17, 2007, S. 3409–3418, doi:10.1016/j.vaccine.2006.12.054, PMID 17224221.
- ↑ ADAC-motorwelt Juli 2010, Seite 70
- ↑ Anonym (2008): OIE guidelines on dog population control. Dev Biol (Basel) 131: 511–516. PMID 18634514