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Version vom 3. Mai 2016, 18:42 Uhr

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

1447, an Würtemberg. Es gehörte zum vormaligen Stadt-Oberamt Blaubeuren. Die Einwohner von Treffensbuch und Berghülen waren die ersten ihrer Gegend, welche den Mergel auf ihren Feldern angewendet haben. Daß hier eine vorzügliche Hafnererde gefunden werde, ist schon S. 56 bemerkt.


6. Bermaringen mit Hohenstein und Ziegelhütte.

a. Bermaringen; ein evangel. Pfarrdorf auf der Alp, 13/4 St. nordöstlich von Blaubeuren, mit 707 Einwohnern. Das Patronat ist königlich. Den großen Zehnten bezieht der Staat, einen kleinen Antheil hat die Pfarrey Wippingen, den kleinen Zehnten beziehen die Ortspfarrey zur Hälfte, der Staat 1 Viertel und die Pfarrey Wippingen (mit geringen Ausnahmen) 1 Vrtl, den Obstzehnten theilen beyde Pfarreyen.

Bermaringen hat eine freundliche Lage und ein gutes Aussehen; aber an Quellwasser mangelt es auch hier. Es ist der Sitz eines Revierförsters, hat gute Häuser, ein 1820 neuerbautes Rath- und Schulhaus, ein Armenhaus und 2 Schildwirthschaften. Die Gemeinde besitzt ansehnliche Waldungen. Die Markung ist fruchtbar und die Einwohner sind wohlhabend. Neben dem Feldbau wird die Weberey sehr stark betrieben, es befinden sich in dem Orte 43 Leinenweber mit 20 Knappen. Mit der Pfarrey ist die Pfarrkirche zu Themmenhausen verbunden. Früher war auch Treffensbuch Filial von B., es wurde aber 1812 davon getrennt und die Stelle eines Helfers, den B. bis dahin gehabt hatte, und der zugleich Pfarrer in Themmenhausen war, wurde aufgehoben. Die Baulast der Kirche (z. h. Martin) und des Pfarrhauses hat der Staat als Zehentherr; durch Vertrag von 1799 übernahm die Gemeinde die Baulast bey einer Erweiterung der Kirche. Das Patronat der Kirche ging durch mehrere Hände: 1366 übergab Berthold v. Stein Kirche, Kirchensatz mit Widdumhof und den dazu gehörigen Zehnten dem Kloster Urspring, von Urspring kam das Patronat an die Deutschordens-Commende Ulm und von dieser wurde es, 1576, an die Stadt Ulm verkauft. Die Kaplaney, nachheriges Diakonat,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_142.jpg&oldid=- (Version vom 3.5.2016)