Als im letzten Jahr der Streit um die RAF-Ausstellung kulminierte, griff einer der Kommentatoren – Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung – auf eine der Seefahrt entlehnte Metapher zurück. Der Journalist schrieb, dass die Jahre des RAF-Terrors wie ein versunkenes Schiff auf dem Grund der Geschichte der Bundesrepublik lägen. Spätestens seitdem sich andere Gefahrenherde wie der islamistische Terrorismus in den Vordergrund gedrängt hätten, sei es an der Zeit, das Wrack nun endlich zu hieven.

An dieser "Schiffshebung" haben sich, wenn man im Bild bleiben will, bereits die Vertreter ganz unterschiedlicher Genres ausprobiert: Schriftsteller, Filmemacher, Theaterregisseure, Künstler, Zeithistoriker und zahlreiche ehemalige Mitglieder und Sympathisanten der RAF. Und wenn der Eindruck nicht ganz täuscht, dann werden sich in nächster Zukunft wohl ganze Expertenteams mit derartigen "Bergungsarbeiten" beschäftigen.