ADB:Hoeck, Robert van
Erscheinungsbild
Bartsch beschreibt 21 Bilder seiner Hand, denen Weigel ein weiteres hinzufügte; sie stellen meist gleiche Scenen wie seine Bilder dar und sind ebenso zart als geistreich geätzt. Sie werden heutzutage von Sammlern sehr geschätzt und theuer bezahlt. Die „Geburt [550] Christi“ (B. 21) radirte er nach Jan v. d. Hoecke und es liegt darum die Vermuthung nahe, daß beide Künstler verwandt waren.
Hoeck: Robert van H. (Hoecke, nicht Hoek), Maler und Radirer, geboren in Antwerpen. Immerzeel nennt 1609 als sein Geburtsjahr, doch wird dieses etwas später zu setzen sein, da er nach Ausweis der Archive erst 1645 in die Lucasgilde zu Antwerpen aufgenommen wurde und es nicht wahrscheinlich erscheint, daß er so lange Lehrling blieb. Ueber seine Lebensverhältnisse ist nichts bekannt, auch weiß man nicht, wann und wo der Künstler gestorben ist. Er muß Gelegenheit gehabt haben, das Kriegsleben, Belagerungen von Städten, das Treiben in Feldlagern aus eigener Anschauung genau studiren zu können, da seine meisten Bilder Scenen dieses Gebietes zum Gegenstande haben. Vielleicht seiner ersten Zeit gehören die 12 Bilder der Apostel in der Abteikirche St. Winoxbergen bei Dünkirchen. Seine Lagerscenen, in der Regel im Miniaturformat ausgeführt, werden sehr geschätzt; das Belvedere in Wien besitzt 8 solche Bilder, die Gallerie Nostiz in Prag zwei. Bei kleinstem Format sind alle Einzelnheiten außerordentlich durchgeführt, seine gut gezeichneten Figuren verlieren selbst unter der Lupe nichts von ihrer Correctheit, auch die Farbe ist sehr zart behandelt. H. ist auch als Radirer ausgezeichnet;- de Bie (wo auch sein Porträt von Caukerken). Immerzeel. Bartsch, P. Gr. V. Weigel, Suppl. Parthey, Bildersaal.