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Peter Krieg ist tot

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Der Dokumentarfilmer und Adolf-Grimme-Preisträger Peter Krieg starb im Alter von 61 Jahren an den Folgen einer schweren Operation.

Mainz. Der Dokumentarfilmer und Adolf-Grimme-Preisträger Peter Krieg ist tot. Er starb am Mittwoch in Berlin im Alter von 61 Jahren an den Folgen einer schweren Operation. Das teilte das 3sat- Magazin "Kulturzeit" am Donnerstag unter Berufung auf die Schwester der Verstorbenen, die Filmemacherin Nina Gladitz, mit. Krieg setzte Meilensteine im deutschen Dokumentarfilm der 1970er bis 1990er Jahre.

Bekannt wurde Krieg, der eigentlich Wilhelm Gladitz hieß, vor allem mit "Septemberweizen", der 1981 als "Meisterwerk des Dokumentarfilms" mit dem Adolf-Grimme-Preis in Gold und dem Filmband in Silber ausgezeichnet wurde. Am Beispiel des Weizens zeigte Krieg, wie Industriestaaten ärmere Regionen mit Nahrungsmitteln erpressen, wie der Hunger zum kalkulierten Faktor im Weizengeschäft wird. Der Film lief in der ZDF-Reihe "Das kleine Fernsehspiel".

Die Thematisierung von Umweltproblemen und den Strukturen zwischen der Ersten und der Dritten Welt inspirierte Krieg immer wieder zu neuen Projekten, die von ihm auch als persönlicher Beitrag zur Entwicklungshilfe verstanden wurden und oft in Zusammenarbeit mit Fernsehsendern wie NDR und WDR entstanden. Zu seinen Filmen gehört "Flaschenkinder" (1975) über den tödlichen Missbrauch von Milchpulver für Neugeborene in Afrika. Der Film war Auslöser einer weltweiten Boykottkampagne gegen Produkte des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé.

"Der Traum vom Überleben" (1982) befasst sich mit den Ausbildungskursen des Bundesverbands für den Selbstschutz, "Das Packeis-Syndrom" (1982) setzt sich ironisch mit den Ursachen der Züricher Jugendkrawalle von 1981 auseinander. 1983/84 folgten die Dokumentarfilme "Das Versprechen von Nürnberg" und "Bericht von einem verlassenen Planeten".

Mit dem umstrittenen Film "Vaters Land" begann Krieg die Arbeit an dem Dokumentarfilm-Zyklus "Mythen der Moderne", zu dem auch die "Die Seele des Geldes" (1987) und "Maschinenträume" (1988) gehören. "Vaters Land" wurde die Verunglimpfung von Staatssymbolen und schwerwiegende Verletzungen religiöser Gefühle von Christen vorgehalten, der Film wurde als "nicht förderungsfähig" eingestuft, Fördermittel wurden zurückverlangt.

In all seinen Filmen vertrat Krieg Positionen, die zu radikalem Umdenken anregen sollten. "Die Lage ist verzweifelt, aber nicht hoffnungslos", war das Lebensmotto von Peter Krieg und auch seine Werke sollten einen bleibenden Eindruck hinterlassen. (dpa)

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