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Ermittlungen gegen Schindling dauern an

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Klaus Schindling privat
Klaus Schindling privat © Privat

Verdacht auf Vorteilsnahme / Landratsamt bestätigt Disziplinarverfahren gegen Bürgermeister

Hattersheim - Es hat lange Fastnacht-Tradition, dass die kleinen und großen Themen der Lokalpolitik - insbesondere solche, denen eine gewisse Brisanz innewohnt - ihren Weg in die Bütt finden. Dass die Staatsanwaltschaft Frankfurt aktuell ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Vorteilsnahme gegen Bürgermeister Klaus Schindling (CDU) führt, wie am 16. Dezember des vergangenen Jahres bekannt wurde, konnte dabei natürlich nicht ignoriert werden. Immerhin dauern die Ermittlungen nach wie vor an, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage dieser Zeitung.

Außerdem wurde mittlerweile auch ein Disziplinarverfahren gegen Schindling eingeleitet, wie das Landratsamt bestätigt. Der Inhalt des Disziplinarverfahrens wird nicht genannt, nur, dass dieser im Zusammenhang mit der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen steht. Die Staatsanwaltschaft wiederum hält den genauen Verdacht weiterhin unter Verschluss. Bestätigt wurde bislang nur, dass aufgrund des Verdachts der Vorteilsgewährung noch gegen zwei weitere Personen ermittelt wird.

Ebenfalls bekannt ist, dass Hattersheims Erste Stadträtin Heike Seibert (CDU) durch eine Mitteilung an die Behörden Ermittlungen ins Rollen gebracht hatte. Weder Stadträtin Heike Seibert noch Rathauschef Klaus Schindling möchten sich aktuell zu dem Inhalt des Ermittlungsverfahrens äußern.

Da die Staatsanwaltschaft auch keine Auskünfte über den derzeitigen Stand der Ermittlungen und den weiteren zeitlichen Rahmen des Verfahrens macht, ist Geduld gefragt. Die Erfahrung zeigt, dass solche Ermittlungen Monate, nicht selten sogar Jahre andauern können. Im Fall von Schwalbachs Bürgermeister Alexander Immisch (SPD), gegen den im Jahr 2021 ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue eingeleitet wurde, dauerte es mehr als zwei Jahre, ehe das Verfahren letztlich eingestellt wurde.

Wer am vergangenen Wochenende während der Fastnachtsitzung des Okrifteler Carneval Club Mainperle (CCM) die Büttenreden zu diesem Thema aufmerksam verfolgte, der war unter Umständen überrascht, wie kritisch die Redner mit Seibert - ohne sie beim Namen zu nennen - ins Gericht gingen. Und wie wohlwollend sie sich hinter Schindling stellten.

„Die Leute glauben mir das bestimmt nicht, aber mit dem Inhalt der Büttenrede habe ich nichts zu tun“, sagt Klaus Schindling, der im CCM-Elferrat sitzt. In einem Absatz zur Causa hieß es unter anderem: „Wo gehobelt wird, da fallen Späne, das ist klar. Er lässt Fünfe grade sein, ist erfrischend wunderbar.“ Auch weitere Sätze („Wenn wir mehr Leute hätten, die Verantwortung übernehmen, die entscheiden, auch Fehler machen und dann ,mea culpa’ sagen . . .“) ließen zumindest den Verdacht aufkommen, dass der Redner mehr in der Sache wissen könnte als die Öffentlichkeit. Dem sei jedoch nicht so, beteuert Schindling, der versichert, er habe keinerlei Details an Personen aus dem Vereinsumfeld weitergegeben.

Über den „besonders großen Applaus“, der im Haus der Vereine ertönt sei, als Schindling mit den Elferratskollegen in den Saal einzog, habe sich der Bürgermeister sehr gefreut. Er habe den Beifall auch als „zur Schau getragene Bestätigung der Unschuldsvermutung“ seitens des Publikums gewertet.

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