1. Startseite
  2. Rhein-Main
  3. Wetterau

Machtwechsel in Karben

Kommentare

Guido Rahn (CDU) ist neuer Bürgermeister in Karben.
Guido Rahn (CDU) ist neuer Bürgermeister in Karben. © FR/Oeser

Die SPD hat den Bürgermeister-Posten an die CDU verloren. Und auch die Amtszeit von Stadtrat Rippen (Grüne) endet. Von Tina Full-Euler

Der amtierende Bürgermeister Roland Schulz (SPD) sitzt in der dritten Reihe des Bürgerzentrums in Karben. Mit etwas Abstand betrachtet er das hektische Treiben von CDU-Bürgermeisterkandidat Guido Rahn. Den Gewinner des Abends halten die guten Zwischenergebnisse nicht mehr auf dem Stuhl. "Noch einer mehr", freut sich Rahn über jeden gewonnenen Bezirk.

"Ich habe den Beruf gern gemacht", sagt Schulz. "Aber es ist sehr schwierig ohne Unterstützung." Der 47-Jährige war aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl angetreten. Stadtrat Jochen Schmitt ging für die SPD ins Rennen. Doch Schulz´ Nachfolger in einem halben Jahr wird CDU-Mann Rahn - nach über 40 Jahren SPD an der Spitze. Rahn bekam 53,7 Prozent der Stimmen, Schmitt 46,3 Prozent. Nach seiner Amtszeit will sich Schulz aus der Kommunalpolitik zurückziehen, auch um "den Kopf leer zu räumen", wie er sagt. Altgediente sollten die Nachfolger ihre eigene Politik machen lassen.

Mit der Amtszeit des SPD-Manns endet auch die des Ersten Stadtrats Gerd Rippen (Grüne). Dieser hat vor, dann nach Göttingen zu ziehen. Er habe gedacht, als Stadtrat mehr bewirken zu können, sagt er. Doch "unsachliche Polemik" habe sein Vorhaben erschwert.

Dass Schmitt verloren hat, findet er "schade, denn nun werden soziale Aspekte in den Hintergrund treten". Rippens Nachfolger bestimmt das Stadtparlament. Er wird wohl aus den Reihen der CDU-FDP-FWG-Koalition kommen, denn die hat im Parlament eine knappe Mehrheit.

In der Vergangenheit hatten sich Koalition und rot-grüner Magistrat gegenseitig eine Blockade-Politik vorgeworfen. Schmitts Amtszeit endet in etwa einem Jahr, danach wird die Position des hauptamtlichen Stadtrats in Karben nicht mehr besetzt. Der 39-jährige Jurist kann sich vorstellen, danach wieder als Rechtsanwalt zu arbeiten.

Thomas Görlich, SPD-Fraktionsvorsitzender, ist vom Wahlergebnis überrascht. Er habe die Stimmung anders wahrgenommen. Er sei gespannt, wie Rahn seine Versprechen im Hinblick auf die Finanzkrise halten wolle. Rahn appellierte an SPD und Grüne, gemeinsam für Karben an einem Strang zu ziehen. "Karben kann mehr" lautete sein Wahlmotto: Was zu beweisen wäre.

Auch interessant

Kommentare

Teilen