Er malte Mona Lisas Lächeln, war Bildhauer, Architekt und Ingenieur. Er erfand Hubschrauber, Autos und fliegende Schiffe. Doch seine Visionen kamen zu früh. Viele von Leonardos Gemälde blieben unvollendet, die meisten seiner Erfindungen verließen die Notizbücher nicht. So wurde das Universalgenie auch zu einem Meister des Scheiterns.
Dennoch ist sein Werk das eines genialen Geistes, der noch heute Herausforderer sucht. Leonardo, der Inbegriff der Renaissance, erdachte Utopien, die zum Teil noch immer verwirren. Wie konnte ein Mensch seiner Zeit so weit voraus sein? Wie konnte er erahnen, was erst Jahrhunderte später verwirklicht werden sollte? Der Auftrieb durch Rotoren – 500 Jahre später wieder entdeckt, die Vision von tauchenden Schiffen – vor gerade erst 80 Jahren in die Tat umgesetzt.
Leonardos Triebkraft war die Suche nach Erkenntnis, seine Kunst das Werkzeug auf diesem Weg: „Verachtest du die Malerei, die nur Nachahmerin aller offenbaren Werke der Natur ist,“ so da Vinci, „so wirst Du gewiss auch eine genaue Erforschung verachten, die mit philosophischer und subtiler Spekulation alle Beschaffenheiten der Formen in Betracht zieht.“ Er erhob die Wissenschaft aus der Kunst. Die Welt, die Leonardo dabei erschuf, steckt noch heute voller Überraschungen…
Inhalt:
- Lehrjahre im Schoße der Renaissance
Eine Jugend in der Toskana - Malend zur Erkenntnis
Aus der Kunst wird Wissenschaft - Eine Frage der Perspektive
Lust und Frust beim „Abendmahl“ - „Ein Kanal von der Brust zur Gebärmutter“
Anatomische Studien - „Die Mechanik ist das Paradies der Mathematik“
Von Automobilen, Fahrrädern und Perpetua mobilia - Der Vögel Flug
Leonardos Traum vom Fliegen - „Flüsse haben die Berge zersägt“
Wie Leonardo die Welt sah - Der Fluch des Unvollendeten
Achillesferse eines Genies
Edda Schlager
Stand: 28.01.2005