Die Vogelkopf-Haggada ist eine mittelalterliche, illustrierte Handschrift der traditionellen Pessach-Haggada. Ihre Besonderheit, der sie auch ihren Namen verdankt, ist die Darstellung von Juden als Wesen mit menschlichem Körper und Vogelköpfen. Damit versuchten die christlichen Miniaturmaler nach heutiger Auffassung, dem Bilderverbot im Judentum entgegenzukommen. Die Handschrift stammt aus dem ausgehenden 13. oder dem frühen 14. Jahrhundert und ist wahrscheinlich eine Arbeit aus dem Raum Würzburg. Der Name des Schreibers ist mit „Menachem“ angegeben.

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  • Die Vogelkopf-Haggada ist eine mittelalterliche, illustrierte Handschrift der traditionellen Pessach-Haggada. Ihre Besonderheit, der sie auch ihren Namen verdankt, ist die Darstellung von Juden als Wesen mit menschlichem Körper und Vogelköpfen. Damit versuchten die christlichen Miniaturmaler nach heutiger Auffassung, dem Bilderverbot im Judentum entgegenzukommen. Die Handschrift stammt aus dem ausgehenden 13. oder dem frühen 14. Jahrhundert und ist wahrscheinlich eine Arbeit aus dem Raum Würzburg. Der Name des Schreibers ist mit „Menachem“ angegeben. Die Handschrift befindet sich heute in der Sammlung des Israel-Museum in Jerusalem, in dem die Bestände des Bezalel National Art Museums aufgingen. Die Signatur ist nun MS 180/57 (ehemals: ms. 912-4-46). Von ihren ursprünglich 50 Blättern sind heute noch 47 vorhanden. Sie ist einer der ältesten erhaltenen Haggadot (Pluralform, hebr. הגדות) aus Deutschland. Der Beschreibstoff der Handschrift ist grobes Kalbspergament, die Schrift aschkenasischen Ursprungs und die Illustrationen in gotischem Stil gehalten. Über die Besitzer aus der Zeit vor dem 19. Jahrhundert ist nichts bekannt. Auf der ersten Seite findet man den Hinweis: "1864/13/6, von Wb [Wittib?] / Hern Maiern das / abgekauft / Bendet Benedikt". Eine Nachfahrin, Johanna Benedikt, brachte das Buch mit in die Ehe mit Ludwig Marum. Nach dessen Ermordung durch die Nationalsozialisten gelangte das Buch an Hermann Kahn aus Adelsheim, der es 1946 dem Bezalel Museum verkaufte. Die Handschrift enthält den traditionellen Text für den Sederabend, sowie am Rand des Textes Illustrationen des Geschilderten. Der formale Aufbau der Handschrift, mit Darstellungen zum Text am Rand und dem Fehlen ganzseitiger Illustrationen folgt der askenasischen Tradition. Lediglich auf der ersten und der letzten Seite sind ganzseitige Bilder. Allerdings ist das Titelblatt, das die Familie am Sedertisch zeigt, durch das Fehlen eines dreieckigen Teils des Pergaments stark in Mitleidenschaft gezogen. Bei einer früheren Buchreparatur wurden darüber hinaus die einzelnen Lagen beschnitten, wobei ein Teil der Illustrationen beschnitten wurde. Der Illustrator der Handschrift hat es vermieden, das menschliche Antlitz abzubilden. Das Gesicht des Engels bei der Opferung Isaaks ist unkenntlich, die Gesichter des Pharaos und seiner Leute leere Ovale, während die Juden (kenntlich am Judenhut) allesamt Vogelköpfe haben. Dabei ist nicht sicher, um welche Art von Vogel es sich handelt. Wahrscheinlich ist der Adler gemeint, der in der jüdischen Literatur hin und wieder – ausgehend von Moses Lied in Deuteronomium (Dtn 32,11 ) - mit dem jüdischen Volk assoziiert wird. In den 1960er Jahren wurde die Handschrift als Faksimile in einer zweibändigen, kommentierten Ausgabe veröffentlicht. Im April 2016 wurde bekannt, dass die Nachfahren des Ehepaars Johanna und Ludwig Marum das Buch auch zu dieser Zeit noch als ihr Eigentum betrachten. Sie hatten Anzeichen dafür gefunden, dass das Buch Marums während der Judenverfolgung des NS geraubt wurde. Schon lange waren sie daher der Ansicht, dass Hermann Kahn 1946 das Buch an das israelische Museum verkauft hatte, ohne es rechtmäßig zu besitzen. Aber sie waren auch bereit gewesen, das Buch in dem israelischen Museum zu belassen. Das Museum hat diesen Besitzanspruch nicht eindeutig anerkannt. Vor kurzem hat der US-amerikanische Anwalt E. Randol Schoenberg, spezialisiert auf Entschädigungsangelegenheiten in Kunstraubfällen, im Auftrag der Familie Verhandlungen mit dem Museum aufgenommen, um das Eigentum an dem Bild feststellen zu lassen und eine Entschädigung für die Familie auszuhandeln. (de)
  • Die Vogelkopf-Haggada ist eine mittelalterliche, illustrierte Handschrift der traditionellen Pessach-Haggada. Ihre Besonderheit, der sie auch ihren Namen verdankt, ist die Darstellung von Juden als Wesen mit menschlichem Körper und Vogelköpfen. Damit versuchten die christlichen Miniaturmaler nach heutiger Auffassung, dem Bilderverbot im Judentum entgegenzukommen. Die Handschrift stammt aus dem ausgehenden 13. oder dem frühen 14. Jahrhundert und ist wahrscheinlich eine Arbeit aus dem Raum Würzburg. Der Name des Schreibers ist mit „Menachem“ angegeben. Die Handschrift befindet sich heute in der Sammlung des Israel-Museum in Jerusalem, in dem die Bestände des Bezalel National Art Museums aufgingen. Die Signatur ist nun MS 180/57 (ehemals: ms. 912-4-46). Von ihren ursprünglich 50 Blättern sind heute noch 47 vorhanden. Sie ist einer der ältesten erhaltenen Haggadot (Pluralform, hebr. הגדות) aus Deutschland. Der Beschreibstoff der Handschrift ist grobes Kalbspergament, die Schrift aschkenasischen Ursprungs und die Illustrationen in gotischem Stil gehalten. Über die Besitzer aus der Zeit vor dem 19. Jahrhundert ist nichts bekannt. Auf der ersten Seite findet man den Hinweis: "1864/13/6, von Wb [Wittib?] / Hern Maiern das / abgekauft / Bendet Benedikt". Eine Nachfahrin, Johanna Benedikt, brachte das Buch mit in die Ehe mit Ludwig Marum. Nach dessen Ermordung durch die Nationalsozialisten gelangte das Buch an Hermann Kahn aus Adelsheim, der es 1946 dem Bezalel Museum verkaufte. Die Handschrift enthält den traditionellen Text für den Sederabend, sowie am Rand des Textes Illustrationen des Geschilderten. Der formale Aufbau der Handschrift, mit Darstellungen zum Text am Rand und dem Fehlen ganzseitiger Illustrationen folgt der askenasischen Tradition. Lediglich auf der ersten und der letzten Seite sind ganzseitige Bilder. Allerdings ist das Titelblatt, das die Familie am Sedertisch zeigt, durch das Fehlen eines dreieckigen Teils des Pergaments stark in Mitleidenschaft gezogen. Bei einer früheren Buchreparatur wurden darüber hinaus die einzelnen Lagen beschnitten, wobei ein Teil der Illustrationen beschnitten wurde. Der Illustrator der Handschrift hat es vermieden, das menschliche Antlitz abzubilden. Das Gesicht des Engels bei der Opferung Isaaks ist unkenntlich, die Gesichter des Pharaos und seiner Leute leere Ovale, während die Juden (kenntlich am Judenhut) allesamt Vogelköpfe haben. Dabei ist nicht sicher, um welche Art von Vogel es sich handelt. Wahrscheinlich ist der Adler gemeint, der in der jüdischen Literatur hin und wieder – ausgehend von Moses Lied in Deuteronomium (Dtn 32,11 ) - mit dem jüdischen Volk assoziiert wird. In den 1960er Jahren wurde die Handschrift als Faksimile in einer zweibändigen, kommentierten Ausgabe veröffentlicht. Im April 2016 wurde bekannt, dass die Nachfahren des Ehepaars Johanna und Ludwig Marum das Buch auch zu dieser Zeit noch als ihr Eigentum betrachten. Sie hatten Anzeichen dafür gefunden, dass das Buch Marums während der Judenverfolgung des NS geraubt wurde. Schon lange waren sie daher der Ansicht, dass Hermann Kahn 1946 das Buch an das israelische Museum verkauft hatte, ohne es rechtmäßig zu besitzen. Aber sie waren auch bereit gewesen, das Buch in dem israelischen Museum zu belassen. Das Museum hat diesen Besitzanspruch nicht eindeutig anerkannt. Vor kurzem hat der US-amerikanische Anwalt E. Randol Schoenberg, spezialisiert auf Entschädigungsangelegenheiten in Kunstraubfällen, im Auftrag der Familie Verhandlungen mit dem Museum aufgenommen, um das Eigentum an dem Bild feststellen zu lassen und eine Entschädigung für die Familie auszuhandeln. (de)
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  • Die Vogelkopf-Haggada ist eine mittelalterliche, illustrierte Handschrift der traditionellen Pessach-Haggada. Ihre Besonderheit, der sie auch ihren Namen verdankt, ist die Darstellung von Juden als Wesen mit menschlichem Körper und Vogelköpfen. Damit versuchten die christlichen Miniaturmaler nach heutiger Auffassung, dem Bilderverbot im Judentum entgegenzukommen. Die Handschrift stammt aus dem ausgehenden 13. oder dem frühen 14. Jahrhundert und ist wahrscheinlich eine Arbeit aus dem Raum Würzburg. Der Name des Schreibers ist mit „Menachem“ angegeben. (de)
  • Die Vogelkopf-Haggada ist eine mittelalterliche, illustrierte Handschrift der traditionellen Pessach-Haggada. Ihre Besonderheit, der sie auch ihren Namen verdankt, ist die Darstellung von Juden als Wesen mit menschlichem Körper und Vogelköpfen. Damit versuchten die christlichen Miniaturmaler nach heutiger Auffassung, dem Bilderverbot im Judentum entgegenzukommen. Die Handschrift stammt aus dem ausgehenden 13. oder dem frühen 14. Jahrhundert und ist wahrscheinlich eine Arbeit aus dem Raum Würzburg. Der Name des Schreibers ist mit „Menachem“ angegeben. (de)
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