Titus von Bostra (* um 300; † vor 378) war ein christlicher Autor der Spätantike. Als Bischof von Bostra, der Hauptstadt der Provinz Arabia Petraea, wurde er von Kaiser Julian (reg. 360–363) verdächtigt, an Unruhen in der Stadt beteiligt zu sein. Ein auf den 1. August 363 datiertes Edikt forderte Magistrat und Stadtbevölkerung auf, den Bischof auszuweisen.
Titus war ein Bibelexeget der antiochenischen Schule; von seinem Kommentar über das Lukasevangelium blieben nur Zitate in Florilegien und Katenen erhalten. Er verfasste außerdem vier Bücher gegen den Manichäismus, die nur in syrischer Übersetzung vollständig überliefert ist (der erhaltene griechische Text bricht im dritten Buch ab). Dieses sein Hauptwerk zeigt Titus’ gründliche rhetorische und philosophische Bildung, aber auch eine bemerkenswerte Kenntnis der Werke Manis.
Literatur
Bearbeiten- Peter Nagel: Titus, Bf. v. Bostra. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 10. Herder, Freiburg im Breisgau 2001, Sp. 59 f.
- Cornelia Römer: Titus von Bostra. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 8, Mohr-Siebeck, Tübingen 2005, Sp. 422.