Diskussion:Retrospektive Studie

Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von JonskiC in Abschnitt Nachteile retrospektiver Studien

schlechte Formulierung

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Zitat: "1. Sie können immer nur einen Hinweis geben und zur Generierung von Hypothesen dienen, sie sind nie ein Beweis."

Dieser Einwand ist zwar richtig, impliziert aber irgendwie, dass das Gegenteil der retrospekiven Studie, die prospektive Studie, ein Beweis sein könnte für aufgestellte und überprüfte Hypothesen. Studien können jedoch niemals einen Beweis für Hypothesen darstellen. Der wissenschaftliche Vorgang ist vielmehr der folgende:

1. Betrachten eines Sachverhaltes, einer Problematik 2. Aufstellen einer Hypothese (erklärung für den beobachteten Effekt) 3. Durchführen einer Studie, welche die Hypothese an einer repräsentativen Untersuchung überprüft 4a. Verwerfen der Hypothese, falls sie durch die Studie falsifiziert wurde 4b. Hypothese kann durch die Studie nicht falsifiziert werden (=Studie bestätigt die Hypothese). Die Hypothese verhärtet sich somit durch viele Studien zu einer Theorie.

Was ich damit sagen will, ist, dass der oben zitierte Satz vielleicht etwas treffender formuliert werden müsste. Vielleicht wäre dies ein Versuch: Retrospektive Studien können nur einen Hinweis bieten und zur Generierung von Hypothesen dienen. Diese müssen aber mit Prospektiven Studien überprüft werden, da die Repräsentativität retrospektiver Studien an der schwierigen Auswahl der (im Idealfall unabhängigen) Probanden scheitert.

freundliche Grüsse

roman

Hi, sehe ich genau so. Ausserdem ist der Makel, keinen hieb- und stichfesten Beweis liefern zu können, nicht nur auf retrospektive Studien beschränkt. Ich habe daher die Passage umformuliert.
übrigens kann man mit retrospektiven Studien in Verbindung mit Sensitivitätsanalysen zumindest abschätzen, wie groß der Effekt von nicht beobachteten Confoundern sein müsste, damit ein beobachteter Zusammenhang nicht kausal wäre (--> Rosenbaum, "Observational Studies").
Gruß, --Jayfitz 09:23, 19. Mär. 2007 (CET)Beantworten

anderweitige Anwendung

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Retrospektive Studien werden mitnichten nur in der klinischen Forschung angewandt, sondern sind auch Teil der empirischen Sozialforschung. --78.53.125.182 16:38, 16. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Ungeeignetes Beispiel

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Sowohl die Beschreibung der Fall-Kontroll-Studie als auch das Beispiel widersprechen der Definition der retrospektiven Studie, welche die Erhebung von Daten für die Studie ausschliesst: die Befragung von Krebspatienten nach Ihrem Tabakkonsum ist natürlich eine Datenerhebung und diese erfolgt hier ausschliesslich für Zwecke der Studie, die somit als prospektiv zu werten ist. Retrospektiv wäre die Studie, wenn sowohl das Auftreten der Lungenerkrankung als auch der im Rahmen der klinischen Praxis zur Anamnese festgestellte Tabakkonsum aus der (zu diesem Zeitpunkt bereits pseudonymisierten) Patientenakte entnommen würden. -- 129.132.208.203 12:43, 12. Apr. 2011 (CEST)Beantworten

Nachteile retrospektiver Studien

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Eine zentrale Schwäche des retrospektiven Studiendesigns liegt in der bloßen Fähigkeit Korrelationen zu erkennen. Aussagen über kausale Zusammenhänge oder gar Wirkrichtungen lassen sich nicht machen. Daher können "Retrospektive Studien (...) zur Optimierung der Patientenversorgung nur wenig gehaltvolle Informationen bereitstellen." Allenfalls zur Hypothesengenerierung können die Daten wertvoll sein. Dr. Skinner (Diskussion) 02:19, 1. Sep. 2018 (CEST)Beantworten

Sehe ich auch so. Hatte ich ja an anderer Stelle auch schon gesagt.--Christian Stroppel (Wünsche) 08:16, 1. Sep. 2018 (CEST)Beantworten
Ob es hilfreich sein könnte, unseren Statistiker im Boot zu haben? Hoffentlich nimmt JonskiC es mir nicht übel, wenn ich ihn mal rufe. MfG --Andrea (Diskussion) 11:45, 3. Sep. 2018 (CEST)Beantworten
Hallo Andrea. Danke ich fühle mich geschmeichelt, aber ich kenne mich bei dem Thema nicht sonderlich gut aus. Ich werde trotzdem mal gucken, ob ich was dazu beitragen kann. Beste Grüße.--Jonski (Diskussion) 19:16, 3. Sep. 2018 (CEST)Beantworten