Endschütz
Endschütz ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Greiz. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Ländereck.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 47′ N, 12° 8′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Greiz | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Ländereck | |
Höhe: | 283 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,3 km2 | |
Einwohner: | 330 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 62 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 07570 | |
Vorwahl: | 036603 | |
Kfz-Kennzeichen: | GRZ, ZR | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 76 017 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Endschütz 30 07570 Endschütz | |
Website: | endschütz.de | |
Bürgermeister: | Heino Vetterlein | |
Lage der Gemeinde Endschütz im Landkreis Greiz | ||
Geographie
BearbeitenGeographische Lage
BearbeitenEndschütz befindet sich südöstlich von Wünschendorf/Elster und östlich der Weißen Elster auf einer Hochfläche. Durch den Ortsteil fließt der Fuchsbach und im Ort befindet sich ein Dorfteich. Das Gemeindegebiet wird nach der naturräumlichen Gliederung des Landes Thüringen im Südwesten zum Naturraum Ostthüringer Schiefergebirge–Vogtland und im Nordosten zur Saale-Sandsteinplatte gezählt. Die nächsten Städte sind Berga/Elster (3 km südlich), Weida (4 km westlich), Ronneburg (6 km nordöstlich) und Gera (Stadtzentrum 7 km nordwestlich).
Nachbargemeinden
BearbeitenAngrenzende Gemeinden sind die Stadt Berga-Wünschendorf, Linda b. Weida sowie die kreisfreie Stadt Gera. Gera grenzt mit dem Ortsteil Falka nur mittelbar an.
Gemeindegliederung
BearbeitenZur Gemeinde Endschütz gehört der Ortsteil Letzendorf und die Kleinsiedlung Jährig.
Geschichte
BearbeitenDie urkundliche Ersterwähnung fand für Endschütz 1445 statt.[2]
Endschütz war 1568 von Hexenverfolgung betroffen. Der Mann Nickel Traute geriet in einen Hexenprozess. Er wurde mit glühenden Zangen gerissen, gerädert, dann verbrannt.[3]
Im 19. und frühem 20. Jahrhundert bestand in Endschütz das im 18. Jahrhundert erbaute[4] Rittergut Endschütz, das nach 1945 enteignet und später ein Betriebsteil des VEG Meilitz wurde. Das Gut stand bis 1993 leer und wird seitdem saniert. Unter anderem kümmert sich der Verein Rittergut Endschütz e. V. um das Anwesen, dem im Jahre 2007 der Denkmalschutzpreis verliehen wurde.
Die in der Dorfmitte stehende Kirche St. Marien wurde im 14. Jahrhundert gegründet.[4]
Einwohnerentwicklung
Bearbeiten1939 lebten in Endschütz und Letzendorf zusammengenommen noch 512 Einwohner.[5]
Entwicklung der Einwohnerzahl (Stand jeweils 31. Dezember):
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- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenSeit der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:
- Freiwillige Feuerwehr Endschütz (FFWE) – 3 Sitze (42,9 %)
- Evang.- Luth. Kirchgemeinde Endschütz (ELKE) – 2 Sitze (36,0 %)
- Freie Wählergemeinschaft Endschütz (FWE) – 1 Sitz (14,6 %)
- Sportgemeinschaft Endschütz e. V. (SGE) – keinen Sitz (6,5 %)
Die Wahlbeteiligung lag bei 56,7 %, das ist ein Rückgang gegenüber 2009 um 5,4 %p.[6]
Bürgermeister
BearbeitenBei der Bürgermeisterwahl am 13. Juni 1999 erhielt Sylvio Nitschke mit 82,2 % die Mehrheit der Stimmen. Die Wiederwahl erfolgte 2004 (89,5 %) und 2010 (74,3 %). 2017 wurde Heino Vetterlein gewählt (94,9 %).[7]
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenVerkehr
BearbeitenDas Dorf Endschütz wird von der Kreisstraße K 117 verkehrsmäßig an das Umland angeschlossen. Eine Gemeindestraße bindet Letzendorf an die K 117 und an Wolfersdorf an. An Werktagen außer an Samstagen verkehrt die Buslinie 219 Gera–Wünschendorf–Linda–Wolfersdorf der RVG Regionalverkehr Gera/Land über Endschütz, Jährig und Letzendorf. Von 1876 bis zum 29. Mai 1999 besaß die Gemeinde Anschluss an die Bahnstrecke Werdau–Mehltheuer. Zum 30. Mai 1999 wurde der Personenverkehr eingestellt. Seitdem befindet sich die nächste Bahnstation im fünf Kilometer entfernten Wünschendorf.
Wasserver- und Abwasserentsorgung
BearbeitenDie Gemeinde Endschütz ist Mitglied im Zweckverband Wasser / Abwasser Mittleres Elstertal. Dieser übernimmt für die Gemeinde die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- August Schumann (1773–1826), Buchhändler und Verleger, Vater des Komponisten Robert Schumann
- Anton Bräunlich (1823–1878), Pädagoge
- Johannes Müller (1935–2012), Maler
Literatur
Bearbeiten- Paul Lehfeldt: Bau- und Kunst-Denkmäler Thüringens, Heft XXV, Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, Verwaltungsbezirk Neustadt, Amtsgerichtsbezirk Weida, Verlag Gustav Fischer, Jena 1897, Reprint Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2014, ISBN 978-3-86777-373-7, S. 271–274 Informationen über Endschütz, Kirche, Kirchhof und Rittergut.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 69
- ↑ Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum, Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland, Band 2, Hamburg 2003, S. 235.
- ↑ a b Website des LK Greiz ( vom 22. Januar 2016 im Internet Archive)
- ↑ Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Gera. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Kommunalwahlergebnis 2014
- ↑ Bürgermeisterwahlen in Thüringen. thueringen.de, abgerufen am 15. August 2019.