H-Blockx ist eine deutsche Rockband, die 1990 von Henning Wehland am Gymnasium Wolbeck im westfälischen Münster gegründet wurde. Sie gilt als deutsche Vorreiterin der Stilrichtung Crossover.[1] Neben den sieben Alben und einem Best-Of-Album schrieben sie unter anderem den Soundtrack zu dem deutschen Kinofilm Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding.

H-Blockx

H-Blockx beim Open Flair 2015
Allgemeine Informationen
Herkunft Münster, Deutschland
Genre(s) Crossover
Gründung 1990
Website [1]
Gründungsmitglieder
Henning Wehland
Gitarre
Tim „Tinte“ Humpe (geb. Tenambergen)
Stephan „Gudze“ Hinz (bis 2003, seit 2007)
Johann-Christoph „Mason“ Maass (bis 1997)
Aktuelle Besetzung
Gesang, Gitarre, Keyboard
Henning Wehland
Gitarre
Tim „Tinte“ Humpe
Bass
Stephan „Gudze“ Hinz (bis 2003, seit 2007)
Schlagzeug
Steffen Wilmking (1999–2001, seit 2003)
Ehemalige Mitglieder
Gesang
Dave Gappa (1992–2000, 2003–2005)
Schlagzeug
Marco Minnemann (1998–1999)
Schlagzeug
Martin „Dog“ Kessler (2001–2003)
Bass
Fabio Trentini (2003–2007)

Der Bandname leitet sich vom Begriff „H-Block“ ab, mit dem die charakteristisch geformten Gebäude des Gefängnisses „HMP Maze“ während des Nordirlandkonflikts bezeichnet wurden.[2][3]

Bandgeschichte

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Die erste Single Risin’ High, die sich 1995 in einer zweiten Veröffentlichung in den Charts etablieren konnte, verkaufte sich bereits 1993, ohne explizit beworben zu werden, allein durch Mundpropaganda 10.000 Mal und bildete einen soliden Grundstein für das Debütalbum Time to Move. Dieses avancierte mit 62 Chartwochen nicht nur zu dem deutschen Album des Jahres, sondern erreichte zudem mit über 750.000 verkauften Exemplaren Goldstatus. Darüber hinaus wurden die H-Blockx 1994 bei den MTV Europe Music Awards als German Local Hero ausgezeichnet.[4] Durch die große Beliebtheit des Musikstils im Snowboard-Genre gastierte die Band im Dezember 1995 beim ausverkauften Air-&-Style-Contest in Innsbruck neben Clawfinger. Zudem wurden sie 1995 für den „MTV Breakthrough Artist Award“ nominiert.[3]

Im folgenden Jahr wurde Risin’ High mit dem VIVA-Cometen für das beste nationale Video des Jahres prämiert und eine erste ausgedehnte Tournee durch Europa gestartet. Nach Veröffentlichung des zweiten Albums Discover My Soul 1996 traten die H-Blockx als Vorgruppe von Bon Jovi bei diversen Open-Air-Konzerten auf und gingen erneut auf Europatournee.[4][3]

1997 verließ Schlagzeuger Mason die H-Blockx aus gesundheitlichen wie auch privaten Gründen; er wurde 1998 durch Marco Minnemann von den Freaky Fukin Weirdoz ersetzt. Das dritte Studioalbum Fly Eyes wurde im selben Jahr fertiggestellt, und die Band trat auf der Warped Tour innerhalb Europas auf. Nach nur einem Jahr mit neuem Drummer stand die Band erneut ohne Schlagzeuger da, nachdem Marco Minnemann die H-Blockx 1999 wieder verlassen hatte. Diese Lücke konnte durch Steffen Wilmking von Thumb geschlossen werden, so dass noch im selben Jahr der Soundtrack zur deutschen Actionkomödie Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding geschrieben und eingespielt werden konnte, in der die Bandmitglieder zudem in kleineren Rollen zu sehen sind.[5] Auch in den USA konnten die H-Blockx Erfolge feiern, als sie 1999 auf der Warped Tour neben namhaften Künstlern wie Eminem, Ice-T, blink-182 und den Suicidal Tendencies auftraten. Mit Oh Hell Yeah steuerten sie den Titelsong zum vierten offiziellen World-Wrestling-Federation-Sampler bei, der sich 1,4 Millionen Mal verkaufte und Platz 4 der Billboard Charts erreichte. Das zugehörige Musikvideo wurde in Los Angeles unter Beteiligung des US-Wrestlers Steve Austin gedreht. Im Anschluss gingen die H-Blockx als Support von Biohazard erneut auf eine sechswöchige US-Tournee.[4]

 
Gitarrist Tim Tenambergen (2002)
 
Bassist Stephan "Gudze" Hinz (2002)
 
Sänger Henning Wehland (2004)

Im Oktober 2000 verließ Dave Gappa die Band, 2001 ersetzte Dog den Schlagzeuger Steffen Wilmking. 2002 wurde die Single Get in the Ring des gleichnamigen Albums zur offiziellen „Walk-In-Hymne“ des Boxweltmeisters Sven Ottke. 2003 trat Henning Wehland in der Folge „Das Konzert“ der Comedy-Serie Axel! von Axel Stein auf, in der den H-Blockx die Rolle des Headliners des „Smash Festivals“ zukam.[6] Weitere Single- und Alben-Veröffentlichungen konnten sich ebenfalls stets in den Charts platzieren. Livekonzerte bei mehreren Tourneen und Auftritte bei Rock am Ring und Rock im Park absolvierte die Gruppe sehr erfolgreich.[4] Das erste Best-of-Album erschien 2004 unter dem Titel More Than A Decade, dessen CD-Cover das Ostgebäude der National Gallery of Art zeigt.

Zu ihrem 15-jährigen Bühnenjubiläum am 7. Mai 2005 trat die Gruppe beim Eurocityfest auf dem Domplatz ihrer Heimatstadt Münster auf.[7]

Beim sechsten Studioalbum Open Letter to a Friend konnten sich Band und Management über den Sound des Albums sowie dessen Vermarktung nicht einigen. Im Verlauf der Verhandlungen kommt es zu einer Wette: „Einmalig in der Geschichte der deutschen Plattenindustrie bietet sich eine Band an, sowohl die kreative, als auch finanzielle Verantwortung zu übernehmen.“[8] Die Vereinbarung besagte, dass die Plattenfirma nur dann für die entstehenden Marketing-Kosten aufkomme, falls das Video der ersten Single Countdown to Insanity bei YouTube mindestens 100.000 Aufrufe verzeichne oder sich die Single unter den Top-10-Titeln der deutschen Singlecharts platzieren könne. Am 6. August 2007 wurde bei YouTube der 100.000. Aufruf des Videoclips verzeichnet, wodurch die H-Blockx die Wette gewannen. Am 8. September 2007 gaben sie vor rund 5000 Zuschauern eine Gratis-Show auf dem Münsteraner Domplatz. Als Bühne diente ihr Guerilla-Tour-Bus.

Am 25. Mai 2012 erschien das siebte Studioalbum unter dem Titel HBLX, der aus einer Idee aus den 1990er entstand, da bei der Beschriftung von 2-Zollbändern für Tonbandgeräte häufig auf Abkürzungen zurückgegriffen werden musste.[9] Am selben Tag wurde mit Hi Hello die erste (und einzige) Single von diesem Album veröffentlicht.

Zeitstrahl der Bandmitglieder

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Diskografie

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Studioalben

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[10][11]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH
1994 Time to Move DE14
 
Gold

(58 Wo.)DE
AT11
 
Gold

(21 Wo.)AT
CH8
 
Gold

(24 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 5. September 1994
Verkäufe: + 300.000
1996 Discover My Soul DE7
(16 Wo.)DE
AT5
(11 Wo.)AT
CH15
(8 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 30. September 1996
1998 Fly Eyes DE19
(18 Wo.)DE
AT20
(14 Wo.)AT
CH44
(3 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 25. Mai 1998
2002 Get in the Ring DE14
(10 Wo.)DE
AT21
(9 Wo.)AT
CH45
(7 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 14. Januar 2002
2004 No Excuses DE14
(8 Wo.)DE
AT23
(5 Wo.)AT
CH53
(4 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 7. Juni 2004
2007 Open Letter to a Friend DE14
(5 Wo.)DE
AT43
(2 Wo.)AT
CH51
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 24. August 2007
2012 HBLX DE31
(1 Wo.)DE
AT66
(1 Wo.)AT
CH85
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 25. Mai 2012
 
Die Sänger Henning Wehland und Dave Gappa während einer Autogrammstunde (2003)

Livealben

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  • 2002: Live

Kompilationen

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[10]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE
2004 More Than a Decade – Best of H-Blockx DE66
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 25. Oktober 2004

Soundtracks

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[10]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE
1999 Bang Boom Bang DE30
(5 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 30. August 1999
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[10]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH
1993 Risin’ High
Time to Move
DE34
(16 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1993
1994 Move
Time to Move
DE34
(18 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1994
1996 How Do You Feel?
Discover My Soul
CH28
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 12. August 1996
2000 Ring of Fire
Get in the Ring
DE13
(17 Wo.)DE
AT10
(13 Wo.)AT
CH42
(12 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 3. April 2000
vs. Dr. Ring-Ding
2001 C’mon
Get in the Ring
DE83
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 29. Oktober 2001
feat. B & K
2002 The Power
Get in the Ring
DE48
(7 Wo.)DE
AT51
(5 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 4. Februar 2002
feat. Turbo B
2004 Leave Me Alone
No Excuses
DE55
(7 Wo.)DE
AT59
(4 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 24. Mai 2004
Celebrate Youth
No Excuses
DE42
(8 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 30. August 2004
2007 Countdown to Insanity
Open Letter to a Friend
DE35
(9 Wo.)DE
AT51
(5 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 10. August 2007

Weitere Singles

  • 1995: Go Freaky
  • 1995: Little Girl
  • 1996: Gimme More
  • 1996: Step Back
  • 1998: Fly
  • 1998: Take Me Home
  • 1999: Time of My Life
  • 2002: Get in the Ring
  • 2002: Little Girl (Live)
  • 2012: Hi Hello

Videoalben

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  • 2002: Live
  • 2004: More Than a Decade – The Best of H-Blockx

Auszeichnungen

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  • Comet
    • 1995: für „Video des Jahres“ (Risin’ High)

Einzelnachweise

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  1. planet-interview.de, Interview von Jakob Buhre und Stefan Lätzer mit Henning Wehland, 8. Dezember 2000
  2. handfest-online.de (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive) Interview: Ausbildung Rock’n’Roll, 12. Juli 2002, S. 12f.
  3. a b c Bonus-Material der DVD Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding: Rubrik „Musik“
  4. a b c d H-Blockx (Memento vom 12. März 2007 im Internet Archive), Biographie bei Gun Records
  5. Bonus-Material der DVD „Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding“: Rubrik „Notizen“
  6. IMDb: Axel! − Das Konzert
  7. Presse- und Informationsamt der Stadt Münster: Eurocityfest: Von H-Blockx bis Elvis – Drei Tage Musik-Mix, Programm auf acht Bühnen lässt keine Wünsche offen. 27. April 2005
  8. H-Blockx: –, Die Wette/The Bet. 11. Juni 2007
  9. MySpace: H-Blockx: Immer in Veränderung, um sich selbst treu zu bleiben – Harte Riffs und eine klare Linie. 24. Mai 2012
  10. a b c d Chartquellen: DE AT CH
  11. Auszeichnungen für Musikverkäufe: DE AT CH
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Commons: H-Blockx – Sammlung von Bildern