Main-Lahn-Bahn

zweigleisige elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Hessen

Die Main-Lahn-Bahn (auch Limburger Bahn oder Taunusstrecke genannt) ist eine zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn in Hessen. Sie führt von Frankfurt am Main nach Eschhofen bei Limburg an der Lahn.

Frankfurt (Main) Hbf–Eschhofen
Strecke der Main-Lahn-Bahn
Streckennummer (DB):3610
Kursbuchstrecke (DB):627
645.2 (S-Bahn)
Kursbuchstrecke:167a (1934)
195b (1946)
Streckenlänge:66,5 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:120 km/h
Zugbeeinflussung:PZB
Zweigleisigkeit:(durchgehend)
            
Westbahnhöfe[Anm 1] (bis 1888)
            
von Frankfurt (Main) Süd
            
Frankfurt (Main) Hbf tief (seit 1978)
            
0,000 Frankfurt (Main) Hbf (seit 1888)
            
nach Friedrichsdorf
            
            
nach Gießen
            
nach Göttingen
            
nach Heidelberg
            
von Frankfurt Hgbf
            
Frankfurt Außenbf
            
2,061 Frankfurt Kleyerstr (Abzw)
            
5,0+189,86
5,1+89,22
Kilometersprung (Überlänge 0,64 m)
            
nach Wiesbaden (Taunus-Eisenbahn)
            
nach Mainz (von der Riedbahn)
            
Flughafenschleife Frankfurt
            
nach Frankfurt Mainzer Landstraße
(zur Taunus-Eisenbahn)
            
6,3+34,37
6,2+134,42
Kilometersprung (Überlänge 0,06 m)
            
3,6+85,10
3,6+78,00
Kilometersprung (Fehllänge 7,10 m)
            
Verbindungsbahn vom Frankfurter Osthafen
S-BahnhofLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 108: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
4,455 Frankfurt-Griesheim
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7,140 Frankfurt-Nied
Brücke über WasserlaufLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 108: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
7,596 Nidda (35 m)
            
von Frankfurt (Main) Hbf (Taunus-Eisenbahn)
Abzweig geradeaus und von rechtsStreckeLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 108: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
von Bad Soden
BahnhofS-BahnhofLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 108: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
9,260 Frankfurt-Höchst
Abzweig geradeaus und nach rechtsStreckeLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 108: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
nach Königstein
Dienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofS-BahnhofLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 108: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
10,388 Frankfurt-Höchst Farbwerke
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Taunus-Eisenbahn nach Wiesbaden
Strecke nach linksAbzweig geradeaus und von rechtsLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 108: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
11,300 Frankfurt-Höchst Farbwerke Ültg
S-Bahn-Halt
12,308 Frankfurt-Zeilsheim (seit Mai 2007)
S-Bahnhof
14,596 Kriftel
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
17,010 Hofheim (Taunus)
S-Bahnhof
21,195 Lorsbach
Brücke über Wasserlauf
24,455 Schwarzbach (60 m)
S-Bahnhof
25,330 Eppstein
Verschwenkung von links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung von rechts
(neuer Tunnel seit 2013 in Betrieb)
Tunnel (Strecke außer Betrieb)Tunnel
25,655 Eppsteiner Tunnel (alt 200 m, neu 338 m)
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)Brücke über Wasserlauf
25,877 Daisbach (69 m)
Verschwenkung nach links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung nach rechts
S-Bahn-Halt
27,280 Eppstein-Bremthal (seit 2001)
S-Bahn-Halt
28,498 Niederjosbach
Abzweig geradeaus und von links
von Wiesbaden
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
31,897 Niedernhausen (Taunus)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
36,200 Niederseelbach (1903–1971)
Bahnhof
39,709 Idstein (Taunus)
Haltepunkt / Haltestelle
43,099 Wörsdorf (seit 1980)
ehemaliger Bahnhof
44,570 Wörsdorf (bis 1980)
Bahnhof
49,331 Bad Camberg
Haltepunkt / Haltestelle
54,079 Niederselters
Haltepunkt / Haltestelle
58,150 Oberbrechen
Bahnhof
60,278 Niederbrechen
Haltepunkt / Haltestelle
63,388 Lindenholzhausen
Abzweig geradeaus und von rechts
von Wetzlar
Bahnhof
66,382 Eschhofen
Strecke
nach Koblenz

Quellen: [1][2]

Geschichte

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Bahnhof Eschhofen im Juli 1980, am Bahnsteig ein Akku-Triebwagen der Baureihe 517.

Seit 1850 wurde über eine mitten durch den Taunus führende Strecke zwischen Main und Lahn nachgedacht. Mit dem Streckenbau wurde aber erst aufgrund des preußischen Gesetzes vom 25. März 1872 begonnen. Die Konzession erhielt die Hessische Ludwigsbahn (HLB). Der Baubeginn erfolgte von Eschhofen aus und jedes fertige Teilstück diente zunächst hauptsächlich dem Materialtransport, um den Bau weiter voranzutreiben. Das erste Teilstück zwischen Eschhofen und Niederselters wurde am 1. Februar 1875 dem Verkehr übergeben, insgesamt wurde die Strecke am 15. Oktober 1877 eröffnet. Die Zweigstrecke vom Bahnhof Niedernhausen nach Wiesbaden Hauptbahnhof, genannt „Ländchesbahn“, wurde am 1. Juli 1879 eröffnet. Mit der Verstaatlichung der Hessischen Ludwigsbahn, die überwiegend in die neue Eisenbahndirektion Mainz umgeformt wurde, kam die Strecke zum 1. April 1897 an die Eisenbahndirektion Frankfurt.[3]

Von 1911 bis 1913 wurde die Strecke zweigleisig ausgebaut, 1971 zwischen Höchst und Niedernhausen, 1986 zwischen Niedernhausen und Limburg elektrifiziert.

Der am 15. Oktober 1878 angelegte Bahnhof Wörsdorf befand sich nördlich von Wörsdorf in Höhe des Hofs Henriettenthal und diente der Anbindung von Wörsdorf, Wallrabenstein und Walsdorf.[4] Er wurde am 20. Oktober 1980 durch einen Haltepunkt am westlichen Ortsrand von Wörsdorf ersetzt. Das Stellwerk des alten Bahnhofs wurde außer Betrieb genommen[5] und der Bahnhof zunächst als Gütertarifpunkt beibehalten.[6]

Eppsteiner Tunnel

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Ostportal des alten Eppsteiner Tunnels

Der Eppsteiner Tunnel musste zu Anfang des 21. Jahrhunderts saniert werden. Das Aufarbeiten des bestehenden Tunnels unter laufendem Betrieb wäre nur mit jahrelangen, erheblichen Behinderungen des Bahnverkehrs unter Aufgabe des S-Bahn-Taktes möglich gewesen. Eine neue Betonschale im Inneren des alten Tunnels hätte dessen Querschnitt zudem soweit reduziert, dass er nicht mehr zweigleisig hätte ausgelegt werden können und deshalb für die Gegenrichtung ohnehin ein neuer Tunnel hätte gebaut werden müssen. Insgesamt kam deshalb der Bau eines neuen Tunnels günstiger. Ostern 2013 wurden im Laufe von vier Tagen die Gleise auf beiden Seiten des Tunnels vom alten in den neuen Tunnel verschwenkt[7] und anschließend der Betrieb aufgenommen. Es wurden 30 Millionen Euro in das Tunnelbauwerk investiert. Der alte Tunnel wurde größtenteils verfüllt und zu einem Fledermausdomizil.[8]

Im Zusammenhang mit dem Neubau des Eppsteiner Tunnels wurde auch der Bahnhof Eppstein umgebaut. Der Tunnelneubau bedingte eine neue Gleisführung im Bahnhof, einschließlich neu angelegter Bahnsteige. Die Freiflächen wurden neu gestaltet.[9] Im alten, von der Bahn nicht mehr genutzten, 2007 restaurierten und denkmalgeschützten Empfangsgebäude wurden eine Verwaltungsstelle der Stadt (Bürgerbüro) und ein Kulturcafé eingerichtet. Die ebenfalls denkmalgeschützte Güterhalle wurde dagegen abgerissen.

Unfälle

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Am 13. Mai 1953 entgleiste zwischen Oberbrechen und Niederselters die Dampflokomotive 93 742 aufgrund eines „Gleisfehlers“. Sie stürzte eine Böschung hinab. Dabei starb der Lokomotivführer.[10]

 
Lok der Baureihe 143 mit Doppelstockwagen als Stadtexpress nach Frankfurt bei Idstein (Taunus)
 
Triebzug der Baureihe 423 in Lorsbach als S2 auf der Fahrt nach Niedernhausen.

Der Betrieb mit Dampflokomotiven endete 1972. 1978 begann der Betrieb der S-Bahn-Linie S2 zwischen Frankfurt (Main) Hbf und Niedernhausen mit den Elektrotriebwagen der Baureihe 420. Seit 2014 verkehren hier ausschließlich die Züge der Baureihe 423. Anfang 2006 wurden die Stadt-Express- und Regional-Express-Züge mit Lokomotiven der Baureihe 143 und seit 2008 Doppelstockwagen der Baureihe 767.1 umgestellt. Seit 2021 werden die Züge auf Lokomotiven der Baureihe 146.1 umgestellt.

 
Triebwagen des Typs LINT 41 der Vectus Verkehrsgesellschaft im Bahnhof Niedernhausen

Auf dem Abschnitt zwischen Limburg (Lahn) und Niedernhausen verkehren auch die Züge der Linie RB 21, die von Niedernhausen weiter nach Wiesbaden Hauptbahnhof fahren. Von 2004 bis Dezember 2014 wurden die meisten dieser Züge von der vectus Verkehrsgesellschaft mit LINT-Triebwagen gefahren.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 gab es einige Änderungen im Fahrplan. Die Leistungen der RB 21 von vectus gingen an die Hessische Landesbahn. Diese Züge fuhren seitdem nur noch am Sonntag weiter bis nach Limburg (Lahn). Somit fuhren die Stadtexpress-Züge von Montag bis Samstag im Stundentakt bis Frankfurt (Main) Hbf. Die RE-Züge fahren nicht mehr am Vormittag. Zusätzlich wurde jedoch der Fahrplan am Abend ausgeweitet. Die letzte Regionalbahn der DB fuhr seitdem zwei Stunden später, um 20:18 Uhr ab Limburg und um 22:31 Uhr ab Frankfurt. Zudem gibt es noch ein weiteres Zugpaar um 22:18 Uhr ab Limburg. Dieser Zug fährt erst um 0:28 Uhr ab Frankfurt. Der Zug wurde von der HLB mit einem LINT 41 gefahren.

Die meisten Züge der Linie RB 21 werden seit Dezember 2015 aus insgesamt sechs Desiro-Classic-Triebwagen, die zuvor auf der Kahlgrundbahn im Einsatz waren, gebildet. Die verlängerten Züge nach Limburg zur Hauptverkehrszeit fahren in Doppeltraktion. Zudem wird ein Zugpaar (6:10 Uhr ab Limburg, 15:36 Uhr ab Wiesbaden) mit zwei Stadler GTW gefahren, welche sonst auf der Dreiländerbahn (RB 29, RB 90) im Einsatz sind.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 wurde die Linie SE  20 in RB  22 umbenannt.

 
iLint-Triebwagen auf der Brücke, die die Main-Lahn-Bahn mit dem Werksbahnnetz des Industrieparks Höchst verbindet.

Über ein Stück der Main-Lahn-Bahn wird auch der Verkehr von und zum Industriepark Höchst geführt. Seit Ende 2022 sind dies nicht mehr nur Güterzüge, sondern sehr häufig Brennstoffzellentriebwagen vom Typ iLint der Regionalverkehre Start Deutschland auf dem Weg zu ihrer Wasserstofftankstelle. Dazu fahren sie über die Brücke über die Hoechster-Farben-Straße, die die Main-Lahn-Bahn mit dem Werksinternen Eisenbahnnetz des Industrieparks Höchst verbindet.[11]

Linie Anfangsbahnhof Verlauf Zielbahnhof Takt Eingesetzte
Fahrzeuge
HVZ NVZ SVZ
RE 20 Limburg Niedernhausen, Frankfurt-Höchst Frankfurt 60 min 146 mit 3–5 DoStos
RB 21 (Limburg) Niedernhausen Wiesbaden einzelne Fahrten ab Limburg 642/646/648
RB 22 Limburg Niedernhausen, Frankfurt-Höchst Frankfurt 30 min 60 min 120 min 146 mit 3 bis 5 DoStos
  Wiesbaden Frankfurt-Höchst, Frankfurt (tief) Rödermark-Ober Roden 15 min 30 min 60 min 430
  Niedernhausen Frankfurt-Höchst, Frankfurt (tief) Dietzenbach 15 min 30 min 60 min 423

Literatur

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  • Heinz Schomann: Eisenbahn in Hessen. Eisenbahnbauten und -strecken 1839–1939. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Drei Bände im Schuber. Band 2.1. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, S. 501 ff. (Strecke 032).
  • Heinz Hirt (Hrsg.): 125 Jahre Main-Lahn-Bahn Höchst−Limburg: Bau und Betrieb der Main-Taunus-Strecke Höchst−Niedernhausen 1877−2002. Eppsteiner Zeitung, Eppstein (Taunus) 2002, ISBN 3-00-010714-2.
  • Heinz Hirt (Hrsg.): 130 Jahre Bahnhof Eppstein – Vom provisorischen Stationsgebäude 1877 zum modernen Stadtbahnhof 2007. Eppsteiner Zeitung, Eppstein 2007, ISBN 978-3-00-022577-2.
  • Dieter Frey (Hrsg.): Von der Dampflok zum ICE-Zeitalter – Über 130 Jahre Eisenbahn im Idsteiner Land. Idstein 2008, OCLC 611895311.
  • Friedrich Schiemenz: Die Eisenbahngeschichte des Goldenen Grundes – 100 Jahre durchgehender Betrieb auf der Strecke Eschhofen – Frankfurt-Höchst. Camberger Verlag, Camberg 1978, ISBN 3-87460-011-4.
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Commons: Main-Lahn-Bahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

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  1. Weserbahnhof, Taunusbahnhof, Neckarbahnhof

Einzelnachweise

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  1. Infrastrukturregister DB Netze
  2. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  3. Bekanntmachung Nr. 48. In: Sammlung der herausgegebenen Amtsblätter. Eisenbahndirektion Mainz, 1897, S. 99.
  4. Besondere Orte. In: Der Wörsdorf-Blog. Peter Niere, abgerufen am 13. Juli 2024.
  5. Wörsdorf km 44,570 (Wf). In: stellwerke.info. Abgerufen am 13. Juli 2024.
  6. Bundesbahndirektion Frankfurt (Main). Karte im Maßstab 1:400 000. Ausgabe B. Deutsche Bundesbahn, Mai 1983 (blocksignal.de [abgerufen am 13. Juli 2024]).
  7. Jöran Harders: Der neue Tunnel ist fertig. In: Frankfurter Rundschau, 2. April 2013
  8. Taunus: Fledermäuse satt Züge . In: Eisenbahn-Revue International 5/2013, S. 211.
  9. Bahntunnel kommt später. In: Main-Taunus-Kurier. 22. Oktober 2008, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. Oktober 2008.@1@2Vorlage:Toter Link/www.main-rheiner.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  10. Peter Scheffler: Die Eisenbahn im Raum Mainz – Wiesbaden. Eisenbahn-Kurier Verlag, Freiburg 1988, ISBN 3-88255-620-X, S. 129.
  11. https://www.industriepark-hoechst.com/de/stp/aktuelles/presse/pressemeldungen/erstesfahrzeugvorgestellt.html