Olympische Sommerspiele 1952/Leichtathletik – Hammerwurf (Männer)

Der Hammerwurf der Männer bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki wurde am 24. Juli 1952 ausgetragen. 33 Athleten nahmen teil.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Hammerwurf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 33 Athleten aus 18 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Helsinki
Wettkampfphase 24. Juli 1952
Medaillengewinner
József Csermák (Ungarn 1949 HUN)
Karl Storch (Deutschland Bundesrepublik GER)
Imre Németh (Ungarn 1949 HUN)
Eröffnungsfeier bei den Olympischen Spielen in Helsinki

Olympiasieger wurde der Ungar József Csermák mit einer neuen Weltrekordweite. Er siegte vor dem Deutschen Karl Storch und dem ungarischen Olympiasieger von 1948 Imre Németh.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 59,88 m Imre Németh (Ungarn 1949  Ungarn) Budapest, Ungarn 19. Mai 1950[1]
Olympischer Rekord 56,49 m Karl Hein (Deutsches Reich NS  Deutsches Reich) OS Berlin, Deutsches Reich 3. August 1936

Rekordverbesserungen

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Der bestehende olympische Rekord wurde dreimal verbessert. Die letzte Verbesserung stellte gleichzeitig einen neuen Weltrekord dar. Mit seiner Weite übertraf der ungarische Olympiasieger József Csermák als erster Hammerwerfer die Marke von sechzig Metern.

  • 57,20 m – József Csermák (Ungarn), Qualifikation am 24. Juli
  • 58,45 m – József Csermák (Ungarn), Finale am 24. Juli, erster Durchgang
  • 60,34 m (gleichzeitig Weltrekord) – József Csermák (Ungarn), Finale am 24. Juli, dritter Durchgang

Durchführung des Wettbewerbs

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33 Teilnehmer traten am 24. Juli in zwei Gruppen zu einer Qualifikationsrunde an. Die auf 49,00 Meter festgelegte Qualifikationsweite war so niedrig, dass sie von 25 Athleten – hellblau unterlegt – übertroffen wurde, damit von dreizehn Werfern mehr als der für das Finalfeld eigentlich vorgesehene Mindestzahl. Die in dieser Qualifikation erzielten Resultate wurden nicht für das am Nachmittag desselben Tages angesetzte Finale mitgewertet.

Im Finale hatten alle Teilnehmer zunächst drei Versuche. Die sechs besten Athleten durften dann drei weitere Würfe ausführen.

Zeitplan

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24. Juli, 10:00 Uhr: Qualifikation
24. Juli, 15:00 Uhr: Finale[2]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Qualifikation

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Datum: 24. Juli 1952, 10:00 Uhr[2]

Anmerkung zu den Versuchsserien in der Qualifikation:

  • Die Weiten sind zum größten Teil den Angaben bei Olympedia entnommen.[3] Häufig finden sich dort identische Weiten bei den Versuchen eins und zwei der Werfer. Das kann so der Realität ganz sicher nicht entsprechen, die Angaben können so nicht korrekt sein. Vermutlich gab es stattdessen ungültige oder ausgelassene Versuche oder es wurden andere Weiten erzielt.
  • Darüber hinaus differieren in den Quellen die Angaben zur Gruppenzugehörigkeit bei zahlreichen Athleten. In den folgenden Übersichten sind die Zuordnungen aus der Internetseite bei Olympedia übernommen.[3]

Gruppe A

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Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite Anmerkung
01 József Csermák Ungarn 1949  Ungarn 57,20 m 57,20 m OR
02 Ivan Gubijan Jugoslawien  Jugoslawien 54,76 m 54,76 m
03 Heorhij Dybenko Sowjetunion 1923  Sowjetunion x 53,70 m 53,70 m
04 Jiří Dadák Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 53,66 m 53,66 m
05 Oiva Halmetoja Finnland  Finnland 52,55 m 52,55 m
06 Constantin Dumitru Rumänien 1952  Rumänien 50,92 m 50,92 m
07 Samuel Felton Vereinigte Staaten 48  USA 50,89 m 50,89 m
08 Poul Cederquist Danemark  Dänemark 50,77 m 50,77 m
09 Duncan Clark Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 50,69 m 50,69 m
10 Peter Allday Vereinigtes Konigreich  Großbritannien x 50,59 m 50,59 m
11 Marty Engel Vereinigte Staaten 48  USA x 50,00 m 50,00 m
12 Rudolf Galin Jugoslawien  Jugoslawien 49,98 m 49,98 m
13 Bob Backus Vereinigte Staaten 48  USA 49,39 m 49,39 m
14 Henri Haest Belgien  Belgien 49,08 m 49,08 m
15 Fazal Hussain Pakistan  Pakistan 47,80 m 48,36 m 45,82 m 48,36 m
16 Ewan Douglas Vereinigtes Konigreich  Großbritannien x x 48,25 m 48,25 m
NM Jaime Annexy Puerto Rico Olympia  Puerto Rico x x x ogV
DNS Aleksandar Bereč Jugoslawien  Jugoslawien
Nicolae Gurau Rumänien 1952  Rumänien
Svend Aage Frederiksen Danemark  Dänemark

Gruppe B

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Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
01 Karl Storch Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland x 55,35 m 55,35 m
02 Sverre Strandli Norwegen  Norwegen 54,96 m 54,96 m
03 Karl Wolf Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 53,86 m 53,86 m
04 Teseo Taddia Italien  Italien 53,85 m 53,85 m
05 Miloš Máca Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 53,72 m 53,72 m
06 Imre Németh Ungarn 1949  Ungarn 53,59 m 53,59 m
07 Mykola Redkin Sowjetunion 1923  Sowjetunion x 53,58 m 53,58 m
08 Michail Kriwonossow Sowjetunion 1923  Sowjetunion x 51,15 m 51,15 m
09 Reino Kuivamäki Finnland  Finnland 47,96 m 47,96 m 50,58 m 50,58 m
10 Pierre Legrain Frankreich 1946  Frankreich 49,75 m 49,75 m
11 Lauri Tamminen Finnland  Finnland x 47,74 m 49,05 m 49,05 m
12 Aivo Lucioli Italien  Italien 48,74 m 48,74 m
13 Roger Veeser Schweiz  Schweiz 47,72 m 48,60 m x 48,60 m
14 André Osterberger Frankreich 1946  Frankreich x x 47,87 m 47,87 m
15 Muhammad Iqbal Pakistan  Pakistan x 47,45 m x 47,45 m
16 Arturo Melcher Chile  Chile x 41,67 m 45,55 m 45,55 m
DNS Bogdan Masłowski Polen 1944  Polen
Charles Reidy Irland  Irland
Toma Balci Turkei  Türkei

Finale und Endresultat

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Datum: 24. Juli 1952, 15:00 Uhr[2]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat Anmerkung
1 József Csermák Ungarn 1949  Ungarn 58,45 m OR 57,28 m 60,34 m WR 49,68 m x x 60,34 m WR
2 Karl Storch Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 000x 56,45 m 58,18 m 58,86 m 57,80 m 58,34 m 58,86 m
3 Imre Németh Ungarn 1949  Ungarn 54,92 m 55,05 m 56,82 m 54,95 m 57,74 m 56,30 m 57,74 m
4 Jiří Dadák Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 54,00 m 56,81 m 000x 51,72 m 55,61 m 54,04 m 56,81 m
5 Mykola Redkin Sowjetunion 1923  Sowjetunion 53,08 m 56,55 m 52,30 m 53,55 m x 54,16 m 56,55 m
6 Karl Wolf Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 56,49 m 54,98 m 53,79 m 53,60 m x 56,41 m 56,49 m
7 Sverre Strandli Norwegen  Norwegen 56,36 m 53,77 m 55,07 m nicht im Finale der
besten sechs Werfer
56,36 m
8 Heorhij Dybenko Sowjetunion 1923  Sowjetunion 55,03 m x 53,68 m 55,03 m
9 Ivan Gubijan Jugoslawien  Jugoslawien 53,53 m 53,82 m 54,54 m 54,54 m
10 Teseo Taddia Italien  Italien 000x x 54,27 m 54,27 m
11 Samuel Felton Vereinigte Staaten 48  USA 53,10 m x 53,32 m 53,32 m
12 Constantin Dumitru Rumänien 1952  Rumänien 52,77 m x 50,62 m 52,77 m
13 Bob Backus Vereinigte Staaten 48  USA 000x 52,11 m 000x 52,11 m
14 Reino Kuivamäki Finnland  Finnland 51,58 m x 51,59 m 51,58 m
15 Miloš Máca Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 51,78 m 46,89 m 48,99 m 51,78 m
16 Poul Cederquist Danemark  Dänemark 000x 46,58 m 51,60 m 51,60 m
17 Rudolf Galin Jugoslawien  Jugoslawien 51,37 m x 50,21 m 51,37 m
18 Duncan Clark Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 51,07 m x 48,95 m 51,07 m
19 Oiva Halmetoja Finnland  Finnland 50,75 m 50,82 m 000x 50,82 m
20 Lauri Tamminen Finnland  Finnland 000x x 50,05 m 50,05 m
21 Peter Allday Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 44,20 m 49,70 m 000x 49,70 m
22 Henri Haest Belgien  Belgien 000x 48,78 m 48,50 m 48,78 m
23 Pierre Legrain Frankreich 1946  Frankreich 44,83 m x 46,38 m 46,38 m
NM Marty Engel Vereinigte Staaten 48  USA 000x x 000x ogV
Michail Kriwonossow Sowjetunion 1923  Sowjetunion 000x x 000x

Im Finale standen sich drei Athleten gegenüber, denen gute Chancen für den Olympiasieg eingeräumt wurden. Der Olympiasieger der letzten Spiele, gleichzeitig Weltrekordhalter, Imre Németh wurde vom Deutschen Karl Storch und vom amtierenden Europameister Sverre Strandli (NOR) herausgefordert. Doch es war Némeths Teamkamerad József Csermák, der gleich zu Beginn des Finals in Führung ging. Im dritten Versuch übertraf er dann mit 60,34 m als erster Werfer überhaupt die 60-Meter-Marke, was natürlich Weltrekord bedeutete. Damit gewann er die Goldmedaille vor Storch und Németh. Strandli war nicht in Bestform und verpasste den Sprung unter die besten sechs Athleten.[4]

József Csermák war der erste Hammerwerfer, der über 60 Meter warf.

Im Finale übertrafen die ersten fünf Teilnehmer Karl Heins bisherigen Olympiarekord von 56,49 m. Auch der Sechste, Karl Wolf, erzielte noch exakt diese Weite.

Literatur

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  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 95 bis 97
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Einzelnachweise

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  1. Weltrekorde. Hammerwurf Männer, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 4. August 2021
  2. a b c Official Report of the Organising Committee for the XIV Olympiad, S. 266, digital.la84.org, englisch (PDF; 31.668 KB), abgerufen am 4. August 2021
  3. a b Olympedia, 1952 Summer Olympics, Athletics Hammer Throw, Men, olympedia.org (englisch), abgerufen am 4. August 2021
  4. Athletics at the 1952 Helsinki Summer Games: Men's hammer throw, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 18. August 2017