Bahnstrecke Mellrichstadt–Fladungen

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Mellrichstadt–Fladungen
98 886 talwärts vor Nordheim
98 886 talwärts vor Nordheim
Streckennummer (DB):5243
Kursbuchstrecke (DB):12815
Kursbuchstrecke:419n (1946)
Streckenlänge:18,35 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:B1
Minimaler Radius:200 m
Höchstgeschwindigkeit:40 km/h
Zugbeeinflussung:keine
Strecke
von Schweinfurt
Bahnhof
0,000 Mellrichstadt Bahnhof 272 m
Brücke über Wasserlauf
Roßrieter Graben
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Meiningen
Brücke über Wasserlauf
Mahlbach
Strecke mit Straßenbrücke
ehemalige B19
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
1,200 Mellrichstadt Stadt
Bahnübergang
B 285 neu
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
3,879 Anschluss Firma Rothhaupt
Haltepunkt / Haltestelle
5,220 Stockheim (Unterfr)
Brücke
B 285
Brücke über Wasserlauf
Streu
Brücke
Bahnhof
8,040 Ostheim v d Rhön
Brücke über Wasserlauf
Bahra
Haltepunkt / Haltestelle
12,970 Nordheim v d Rhön (ehem. Bf) 334 m
Brücke über Wasserlauf
Eisgraben
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
16,600 Heufurt
Bahnübergang
B 285
Kopfbahnhof Streckenende
18,350 Fladungen 404 m

Quellen: [1][2][3][4][5]

Die Bahnstrecke Mellrichstadt–Fladungen (auch als Streutalbahn bezeichnet) ist eine Nebenbahn in Bayern. Sie verbindet im oberen Streutal Mellrichstadt in Unterfranken mit der in der Rhön gelegenen Stadt Fladungen.

Seit Beginn des Jahres 1892 wurde verstärkt die Errichtung einer Bahnstrecke diskutiert, die für eine bessere Verkehrsanbindung der Rhön sorgen sollte. Bereits in den Jahren zuvor wurde eine solche von verschiedener Seite gefordert. Am 5. November 1892 beschloss der zuständige Distriktrat die Übernahme eines Teiles der Grunderwerbskosten, woraufhin 1893 die notwendigen Vermessungsarbeiten vorgenommen werden konnten. Der Bau verzögerte sich jedoch aus politischen Gründen. Erst im September 1895 konnte ein Staatsvertrag zwischen dem Königreich Bayern und dem Herzogtum Sachsen-Weimar abgeschlossen werden, der nötig war, da ein kurzer Teil (ca. 5 km) der Strecke außerhalb des bayerischen Gebietes lag. Im Dezember 1895 wurde ein Gesetzentwurf zum Bau der Strecke in den Bayerischen Landtag eingebracht, der Ende Februar 1896 vom zuständigen Ausschuss und am 18. März 1896 von der Mehrheit der Abgeordneten angenommen wurde. Am 1. Mai gab auch die Kammer der Reichsräte ihre Zustimmung. Im August 1896 begannen die Detailprojektierungsmaßnahmen, woraufhin im Januar 1898 mit den Arbeiten an der Bahnstrecke begonnen wurden, die im Dezember 1898 abgeschlossen wurden.

Am 20. Dezember 1898 fand die technische Probefahrt statt. Eine Woche später, am 27. Dezember 1898, wurde die Bahnstrecke, gebaut als Lokalbahn Mellrichstadt–Fladungen feierlich eröffnet.[6] Am 28. Dezember 1898 begann der fahrplanmäßige Betrieb auf der Strecke.[7][8]

Der Personenverkehr endete zum Sommerfahrplan 1976, der Güterverkehr am 29. Mai 1987.

Abschnittsweise wurden später Nostalgiefahrten aufgenommen. Seit 1996 fährt das Rhön-Zügle auf dem Teilabschnitt vom Museumsbahnhof des Fränkischen Freilandmuseums Fladungen nach Ostheim vor der Rhön und seit 2000 auf der Gesamtstrecke weiter bis nach Mellrichstadt, wo Anschluss an das bundesweite Schienennetz besteht.

Glanzstück der Museumsbahn ist die wiederhergerichtete denkmalgeschützte Dampflok Gtl 4/4 mit der DR-Betriebsnummer 98 886, bei der es sich um eine Leihgabe der Stadt Schweinfurt handelt. Sie fährt an ausgewählten Tagen im Jahr, wobei die Fahrten vom Verein Rhön-Zügle e. V. besorgt werden, der den Lokführer und das weitere Personal stellt. Seit 2011 pendelt an bestimmten Tagen auch die Erfurter Bahn mit einem Regio-Shuttle zwischen Schweinfurt und Fladungen. Ab September 2014 konnte der Rhön-Zügle e. V. die 89 7373, eine wiederaufgebaute Preußische T 3 neu in Betrieb nehmen.

Streckenverlauf

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Vom Bahnhof Mellrichstadt der Bahnstrecke Schweinfurt–Meiningen zweigt die Streutalbahn Richtung Nordwesten ab, indem sie eine kleine Geländezunge zwischen Streutal und Mahlbachtal durchschneidet und den Mahlbach quert. Nördlich der Mellrichstädter Altstadt verläuft die Strecke durch einen Geländeeinschnitt, weitere topographische Unterschiede werden mit Dämmen bis Stockheim ausgeglichen. Hinter dem Dorf wechselt der Bahnkörper auf die südliche Talflanke, bis kurz vor Nordheim überwiegend entlang von Bergrücken. Gelegentlich werden der Streu zufließende Bäche gequert, die Trasse bleibt bis zum Endhalt in Fladungen meist wenige hundert Meter südlich der Streu.

  • Wolfgang Bleiweis: Lokalbahn Mellrichstadt–Fladungen. H&L-Publikationen Verlag W. Bleiweis, Schweinfurt 1996.
  • Reinhold Albert: Chronik der Gemeinde Stockheim i. Ufr. Stockheim 2002, S. 193–206.
  • Max Schweser: Der Bürgerturm erzählt. Richard Mack Verlag, Mellrichstadt 1874, S. 266–276.
  • Andreas Kuhfahl: Nebenbahnen in Unterfranken. Eisenbahn-Fachbuchverlag Michael Resch, Coburg 2013, ISBN 978-3-944237-07-7, S. 134–145.
Commons: Bahnstrecke Mellrichstadt–Fladungen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Schienennetz-Benutzungsbedingungen des Eisenbahninfrastrukturunternehmens Zweckverband Fränkisches Freilandmuseum Fladungen für die Bahnstrecke Mellrichstadt – Fladungen. Besonderer Teil (SNB-BT). (PDF; 0,06 MB) Zweckverband Fränkisches Freilandmuseum Fladungen, 1. Mai 2010, abgerufen am 25. Juli 2022.
  2. R. Albert, 2002, S. 200.
  3. Betriebsstellenverzeichnis (Stand 10/2021). (CSV; 1,59 MB) Deutsche Bahn AG, 7. Oktober 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Oktober 2021; abgerufen am 25. Juli 2022.
  4. Eisenbahnatlas Deutschland. 11. Auflage. Schweers + Wall, Köln 2020, ISBN 978-3-89494-149-9.
  5. Deutsche Bundesbahn (Hrsg.): BD-Karte Nürnberg. Ausgabe B, Mai 1985 (blocksignal.de [abgerufen am 25. Juli 2022]).
  6. Vgl. Max Schweser: Der Bürgerturm erzählt. Richard Mack KG Verlag, Mellrichstadt 1874, S. 266–276.
  7. Horst Weigelt: Bayerische Eisenbahnen. Stuttgart 1982.
  8. Staatsvertrag betreffend den Bau und Betrieb einer Lokalbahn von Mellrichstadt über Ostheim nach Fladungen im Regierungsblatt für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach auf das Jahr 1898, S. 246–249, abgerufen am 8. Januar 2018.