Calothrix
Calothrix | ||||||||||||
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Calothrix confervicola, Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Calothrix | ||||||||||||
C. Agardh ex Bornet & Flahault |
Calothrix ist eine Gattung aus dem Stamm der Cyanobakterien („Blaualgen“).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Calothrix bildet unverzweigte, blaugrün, olivgrün oder bräunlich gefärbte einzellreihige Fäden (Durchmesser von 4 bis 80 µm) mit kurz zylindrischen Zellen. Diese enthalten wie alle Bakterienzellen weder Zellkerne noch Plastiden. Die Fäden sind festsitzend und auffallend polar gebaut. Am basalen Fadenende befindet sich eine farblose, dickwandige Zelle, die Heterozyste, die der biologischen Stickstofffixierung dient. Bei einigen Arten liegen auch mitten im Faden einige Heterozysten. Das andere Ende läuft in eine haarfeine Spitze aus. Jeder Faden liegt mit der basalen Heterozyste in einer dünnen Gallertscheide. Die Fäden liegen einzeln oder in kleinen Gruppen, niemals in großen Aggregaten. Das Wachstum erfolgt durch Zellteilung innerhalb des Fadens.
Fortpflanzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ungeschlechtliche Vermehrung erfolgt durch Hormogonien. Dabei handelt es sich um wenigzellige, zu Gleitbewegungen fähige Fadenfragmente. Selten kommt es zu Bildung von Akineten (dickwandigen Dauerzellen).[1]
Geschlechtliche Fortpflanzung fehlt bei allen Cyanobakterien.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Calothrix lebt als Aufwuchs am Boden vor allem von nährstoffarmen Gewässern und auf Wasserpflanzen, oft in sauren Moorgewässern, an feuchten terrestrischen Standorten, aber auch in heißen Quellen. Calothrix parietina ist ein Leitorganismus für oligosaprobe Gewässer.[2]
Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Artenliste (Auswahl):[3]
- Calothrix braunii Bornet & Flahault 1886
- Calothrix brevissima West 1907
- Calothrix confervicola C.Agardh ex Bornet & Flahault 1886 - Typus
- Calothrix javanica De Wildeman 1897[4]
- Calothrix parietina Thuret ex Bornet & Flahault 1886
- Calothrix pulvinata [(Weber & Mohr)] C. Agardh ex Bornet & Flahault 1886[5][6][7]
- Calothrix rhizosoleniae Lemmermann 1899[8]
- Calothrix robusta Setchell & N.L.Gardner 1918
- Calothrix simplex N.L.Gardner 1927
Symbiosen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Calothrix rhizosoleniae ist epiphytischer Symbiont von Arten der Kieselalgengattung Chaetoceros;[9] Calothrix confervicola wächst auf dem Roten Horntang (Ceramium virgatum syn. C. rubrum).[10]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl-Heinz Linne von Berg, Michael Melkonian u. a.: Der Kosmos-Algenführer. Die wichtigsten Süßwasseralgen im Mikroskop. Kosmos, Stuttgart 2004, ISBN 3-440-09719-6.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Akineten, Lexikon der Biologie, spektrum.de
- ↑ Heinz Streble, Dieter Krauter: Das Leben im Wassertropfen. Mikroflora und Mikrofauna des Süßwassers. Ein Bestimmungsbuch. 10. Auflage. Kosmos, Stuttgart 2006, ISBN 3-440-10807-4.
- ↑ LPSN: Genus Calothrix.
- ↑ NCBI Taxonomy Browser: Calothrix javanica De Wildeman 1897 (species).
- ↑ (Weber & Mohr) C.Agardh ex Bornet & Flahault. Auf: Nordic Mocroalgae and aquatic protozoa.
- ↑ AlgaeBase: Calothrix pulvinata C.Agardh ex Bornet & Flahault 1886.
- ↑ WoRMS: Calothrix pulvinata C.Agardh ex Bornet & Flahault, 1886.
- ↑ NCBI Taxonomy Browser: Calothrix rhizosoleniae Lemmermann 1925 (species).
- ↑ Jason A. Hilton, Rachel A. Foster, H. James Tripp, Brandon J. Carter, Jonathan P. Zehr & Tracy A. Villareal: Genomic deletions disrupt nitrogen metabolism pathways of a cyanobacterial diatom symbiont, in Nature Communications, Band 4, Nr. 1767, 23. April 2013, doi:10.1038/ncomms2748
- ↑ William H. Harvey: A manual of the British marine Algae, Tafel 26. London, J. Van Voorst.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Calothrix auf algaebase.org
- Bilder von Calothrix