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Carvatech

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Carvatech Karosserie- und Kabinenbau
Rechtsform GmbH
Gründung 2005
Sitz Oberweis (Gemeinde Laakirchen), Österreich
Leitung Reinhard Aschauer und Robert Vockenhuber
Mitarbeiterzahl 60 (2003)
Umsatz 6,5 Mio. Euro (2003)
Branche Metallbau
Website www.carvatech.com

Carvatech Karosserie- und Kabinenbau GmbH ist ein österreichischer Hersteller von Kabinen für Seilbahnen und von Karosserien in Oberweis (Gemeinde Laakirchen). Vormals hieß das Unternehmen Swoboda Kabinenbau, Karosserie- & Stahlbau Ges. m. b. H. Im Jahr 2003 setzte die Firma mit ca. 60 Mitarbeitern 6,5 Mio. Euro um.[1]

Kabine (4. Generation) der Raxseilbahn; gefertigt 2002, generalüberholt 2015/16
Carvatech Kabine der Untersbergbahn in Grödig, Salzburg
Carvatech Garnitur der Salzburger Festungsbahn

Das Unternehmen wurde kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in Oberweis von Josef Swoboda als „Traunsteinwerkstätten Josef Swoboda“ gegründet. Zunächst standen Karosseriespenglerarbeiten im Vordergrund. Dieser Geschäftsbereich wurde in den 1970er Jahren im Rahmen einer Zusammenarbeit mit der Rosenbauer International AG um den Bau von Karosserien für Feuerwehrlöschfahrzeuge erweitert.

Seit 1956 werden auch Seilbahnkabinen gebaut. Seitdem wurden mehr als 100 Gondelbahnen sowie weit über 250 Pendelbahn- und Standseilbahn-Anlagen mit Kabinen ausgerüstet, etwas früher wurden die ersten Aufstiegshilfen (beispielsweise der Zistlalmlift bei Salzburg) geplant und errichtet.

Ende der 1960er wurden die „Traunsteinwerkstätten Josef Swoboda“[2] in (die) „Swoboda Traunsteinwerkstätten“ umbenannt. Dieser Name hielt sich über Jahre und ist auf allen gelb emaillierten Fabrikschildern angeschrieben. Ebenso finden sich der genaue Firmenname auf vielen Stützenschildern.

Von Swoboda Traunsteinwerkstätten zu SSG

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Nachdem sich von anderen Herstellern nach und nach kuppelbare Seilbahnsysteme durchsetzten, wurde auch bei den Swoboda Traunsteinwerkstätten an ein derartiges System gedacht. Hierfür holte man sich aus der Schweiz das Know-how – die Kuppeltechnik kam aus dem Hause Städeli, mit welchem die Swoboda Traunsteinwerkstätten ein spezielles Firmenkonstrukt einging. In der neuen Firma SSG (Swoboda Seilbahnbau Gesellschaft mit beschränkter Haftung) wurde das Wissen von Städeli (WSO) sowie die Anlagenkonstruktion und die Verkaufsabteilung von den Swoboda Traunsteinwerkstätten eingebracht – die Fabrikation und die Montage oblag weiterhin den Swoboda Traunsteinwerkstätten. Diese Unternehmensumgestaltung geschah 1984, und es wurden einige wenige Anlagen (Hössbahn, Grafenbergbahn, Jagerspitzbahn, Hösskogel etc.) von SSG geplant und verkauft, anschließend von Swoboda Traunsteinwerkstätten produziert und aufgestellt. Die Änderung der Verhältnisse schlug sich auch auf die Beschilderung der Anlagen wieder – zwar ist der Name Swoboda mit dem klassischen runden Schriftzug und dem Swoboda S vorhanden, allerdings wird zusätzlich "Seilbahnbau Gesellschaft M. B. H." angeschrieben; bei kuppelbaren Bahnen noch "System Städeli".

Dieses Firmenkonstrukt ging bis in den Herbst 1986 gut, dann mussten die Swoboda Traunsteinwerkstätten Konkurs anmelden; nun wurden auch die restlichen Abteilungen in die Swoboda Seilbahnbau Gesellschaft m.b.H. übernommen und ein neuer Firmensitz in Regau bezogen. Am neuen Produktionsstandort wurde einem neuen Seilbahntyp gearbeitet, der Gruppenumlaufbahn und installierte die erste Anlage am Kasberg. Daneben lief der Bau anderer Anlagentypen weiter. Die Änderung der Besitzverhältnisse schlugen sich wiederum in der Anlagenbeschilderung nieder – ab sofort findet sich ein Schild mit der Aufschrift "SSG" an jeder gebauten Anlage.

Von SSG zu Garaventa und weitere Geschichte

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Anfang der 1990er Jahre wurde Städeli von Garaventa übernommen. Der Standort in Regau wurde fortan von Garaventa benutzt. Garaventa Österreich fusionierte schließlich 1996 mit dem österreichischen Traditionsunternehmung Girak zu Girak-Garaventa; von nun an war das, was von Swoboda noch übrig war für den Bau von Sesseln für Girak-Garaventa verantwortlich, Seilbahnen wurden fortan in Korneuburg bei Wien im ehemaligen Girak Werk produziert. Garaventa fusionierte schließlich 2002 mit Doppelmayr zur Doppelmayr/Garaventa-Gruppe.

Zu der Firmengruppe von Swoboda gehörte bis 2001 auch das Autohaus „Automobile Swoboda“ mit Filialen am selben Ort und in Timelkam.[1]

Im Nachgang der Brandkatastrophe der Gletscherbahn Kaprun 2 im Jahr 2000 wurde auch gegen Angehörige der Firma Swoboda ermittelt, welche die beiden Züge für die Standseilbahn gebaut hatten.[3] Das Verfahren endete mit Freisprüchen. Die Verantwortung von Swoboda blieb in Folge jedoch umstritten.[4]

Am 1. Sept. 2005 wurde die Swoboda Seilbahnbau GmbH in Carvatech umbenannt. Das Unternehmen wurde im April 2001 von neuen Eigentümern übernommen. Der Name CARVATECH verweist auf die aktuellen geschäftsführenden Gesellschafter hin (CARosserie Vockenhuber Aschauer). In heutigen Firmeninformationen (Internet, Prospekte etc.) wird zwar auf die lange Tradition des Unternehmens hingewiesen, dabei jedoch gänzlich auf den Gebrauch des Namens „Swoboda“ verzichtet.

Mit der Neustrukturierung der Eigentumsverhältnisse, zog die Verwaltung von Carvatech vom Schloss Oberweis in neu errichtete Büroräumlichkeiten um.

Folgende Tabelle beinhaltet eine unvollständige, beispielhafte Aufstellung der Seilbahnen, die von Swoboda gebaut wurden. Die drittletzte Spalte gibt die Anzahl der Personen wieder, die pro Gehänge befördert werden können.

Ort/Skigebiet Liftname Bauart Personen Baujahr Anmerkung
Grödig Untersbergbahn Zweiseilbahn 2x50 1961 Carvatech Gondeln seit Dezember 2018[5]
Salzburg Zistlalmlift Schlepplift 2 1951 1987 stillgelegt und abgetragen
Bad Leonfelden Sternstein Kombibahn 8 (Kabine) bzw. 6 (Sessel) 2009 Kombibahn mit Sesseln und Kabinen
Brandnertal Dorfbahn Einseilumlaufbahn 8 2007 nur Kabinen Type ULTRA, Seilbahn von Doppelmayr
Brandnertal Panoramabahn Pendelbahn 60 2007 nur Kabinen, Seilbahn von Steurer Seilbahnen
Dachstein Dachstein-Südwandbahn Pendelbahn 50 (+10) 2013 nur Kabinen, eine mit Aussichtsterrasse
Haag am Hausruck Luisenhöhe Sesselbahn 1 1964
Hochfilzen Hochfilzen 1 und 2 Schlepplifte 2 ?
Hinterstoder Hössbahn Einseilumlaufbahn 6 1985 geplant von SSG, ausgeführt von Swoboda, Kabinen von Carvatech 2010 modernisiert
Hinterstoder Hösskogel Sesselbahn 2 1985 geplant von SSG, ausgeführt von Swoboda
Kaprun Gletscherbahn Kaprun 2 Standseilbahn 180 1974 nur Fahrbetriebsmittel, Seilbahn von Waagner Biro
Kufstein Kaiserlift I und II Sesselbahn in zwei Sektionen 1 1970 2015 von Doppelmayr renoviert
Grän Gondelbahn Füssener Jöchle Einseilumlaufbahn 8 1998 nur Kabinen Type ULTRA, Seilbahn Doppelmayr
Meran 2000 Ifinger Seilbahn Pendelbahn 48 1968 nur Kabinen, Seilbahn von Trojer
Monte Baldo Malcesine-San Michele-Monte Baldo Pendelbahn 45 bzw. 80 2002 nur Kabinen (Typ Rotair), Seilbahn Doppelmayr
Naturns Naturns-Unterstell Pendelbahn 25 2004 nur Kabinen, Seilbahn von Doppelmayr
Ravascletto/Monte Zoncolan Valcalda-Monte Zoncolan Funifor 100 2007 nur Kabinen, Seilbahn von Doppelmayr
Schenna Taser Pendelbahn 25 2004 nur Kabinen, Seilbahn von Doppelmayr
Stubaier Gletscher Gamsgarten Sesselbahn 2 1981
Westendorf Fleidingbahn Sesselbahn 3 1983 2019 abgetragen
Embach Hörndllift Schlepplift 2 198? Gehänge von Doppelmayr
Hinterglemm Bergfriedlift, Seekarlift, Mitteregglift Schlepplifte 2 1999 Gehänge von Doppelmayr
Söll Silleralmbahn Sesselbahn 3 1985 2008 abgetragen
Scheffau Brandstadlbahn I und II Sesselbahnen je 2 1972 2002 abgetragen
Brixen im Thale Sonnberglift Sesselbahn 2 1970 1986 abgetragen
Swoboda Kabine Typenschild 1998
  1. a b Beitrag (Memento vom 10. Juni 2004 im Internet Archive) in der Internationalen Seilbahn-Rundschau
  2. Österreichs Presse, Werbung, Graphik Handbuch, Verband Österreichischer Zeitungsherausgeber und Zeitungsverleger, S. 511, 1966.
  3. netzeitung.de Kaprun-Prozess gegen 16 Beschuldigte begonnen (Memento vom 6. September 2012 im Webarchiv archive.today)
  4. Jürgen Dahlkamp, Udo Ludwig: Freispruch für Gott. In: Der Spiegel. Nr. 46, 2009 (online).
  5. Stefanie Schenker: Die Gondeln für die Untersbergbahn sind da. In: sn.at. 13. November 2018, abgerufen am 29. Februar 2024.