Ernemann Sander

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Ernemann Sander (2007)

Ernst Hermann (Ernemann) Friedrich Sander (* 18. April 1925 in Leipzig; † 21. Dezember 2020 in Bad Godesberg[1]) war ein deutscher Bildhauer.

1941 begann Ernemann Sander das Studium an der Hochschule für Baukunst und Bildende Künste in Weimar. Sein Lehrer war vorzugsweise der Tierzeichner Walther Klemm.[2] Zwei Jahre später wurde er zum Arbeitsdienst und zur Wehrmacht einberufen. Während des Krieges, 1944, fand Sanders erste Einzelausstellung im Jenaer Kunstverein statt.

Nach der Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft nahm Ernemann Sander 1947 sein Studium an der Weimarer Hochschule wieder auf. Im selben Jahr musste er das Studium abbrechen. Anschließend war er als freischaffender Künstler tätig. 1948 wurde Sander zum Vorsitzenden der Gruppe des Verbandes Bildender Künstler in Jena gewählt, die zu diesem Zeitpunkt noch „Sparte 17“ im Gewerkschaftsbund hieß. 1949 publizierte der Greifenverlag Rudolstadt eine Mappe mit 10 Aktzeichnungen Sanders (Lithografien, von ihm selbst von Rötelblättern abgezogen und handsigniert; Mappe 37 × 26 cm).

Nachdem Sanders Eltern 1951 nach West-Berlin gegangen waren, folgte er ihnen mit Frau und Kind zwei Jahre später. 1955 ging die Familie nach Bonn, wo Sander im Florentiusgraben ein bescheidenes Atelier hatte. Von 1957 bis 1983 war er Vorsitzender der Künstlergruppe Bonn. Ab 1963/64 wohnte und arbeitete Ernemann Sander in Königswinter-Oberdollendorf.[3] Zuletzt lebte er in einem Seniorenheim im Bonner Stadtteil Bad Godesberg, in dem er im Dezember 2020 im Alter von 95 Jahren an den Folgen einer Erkrankung an COVID-19 starb.[1]

Seine Arbeiten findet man in Bad Hersfeld, Bad Honnef, Bad Oeynhausen, Bergheim, Bergisch Gladbach, Berlin, Bonn, Cleethorpes, Fulda, Jena, Köln, Königswinter, Lünen, Montabaur, Pforzheim, Renchen, Wesseling und Worms.

Ausstellungen (Auswahl)

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Werke (Auswahl)

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Entstehungsjahr Gemeinde
Ortsteil
Adresse Bild Objekt Anmerkungen
1958 Stadt Bonn
Ortsteil Tannenbusch
Görlitzer Straße (Rückseite Haus Nr. 3) Zwei Kraniche[4]:Anlage 1, S. 7
1959 Stadt Bonn
Ortsteil Nordstadt
Adolfstraße (Seiteneingang an der Vorgebirgsstraße)
Lage
Wettschwimmen, Steinrelief (Auftraggeber: Stadt Bonn)[5]
1962 Stadt Bonn
Ortsteil Tannenbusch
Hohe Straße 11
Lage
Tierpfeiler[4]:Anlage 1, S. 7 Standort: Elsa-Brändström-Schule/Paulusschule[4]:Anlage 1, S. 7
1962 Stadt Bonn
Ortsteil Bonn-Zentrum
Brassertufer
Lage
Husarenrelief[4]:Anlage 1, S. 7 Standort: Alter Zoll
1965/1985 Stadt Bonn
Ortsteil Weststadt
Colmantstraße 16
Lage
Die Badende[6] Standort: Skulpturenhof des Rheinischen Landesmuseums Bonn (seit 2001)[6]
1971 Stadt Bonn
Ortsteil Heiderhof
Weißdornweg 49–51
Lage
Hetzender Hund (Auftraggeber: GAGFAH)[4]:112 Material: Bronze[4]:112
1972/1973 Stadt Bergheim
Stadtteil Quadrath-Ichendorf
Köln-Aachener Straße/Kammerstraße
Lage
Hengstskulptur Oleander unter Denkmalschutz
1972–1976 Stadt Bonn
Ortsteil Bonn-Zentrum
Dreieck
Lage
Grazienbrunnen (Auftraggeber: Stadt Bonn)[4]:92
1978 Stadt Bad Honnef Hauptstraße/Kirchstraße
Lage
Tierbrunnen 2016 runderneuert[7]
1978 Stadt Königswinter
Ortsteil Niederdollendorf
Rheinufer Pelikan Bronzeplastik
1980 Stadt Königswinter Kellerstraße 16 Großer Hund Standort: Siebengebirgsmuseum (Außengelände); Abguss seit 1984 in Hannover[8]
1980 Stadt Königswinter
Ortsteil Oberpleis
Dollendorfer Straße 64 Archimedes[9] Standort: Schulzentrum Oberpleis[10]
1982/1983 Stadt Bonn
Ortsteil Bonn-Zentrum
Martinsplatz
Lage
4 Reliefs mit der Geschichte des hl. Martin[4]:Anlage 1, S. 7 Standort: an Stiftsmauer[4]:Anlage 1, S. 7
1984 Stadt Königswinter Rheinallee
Lage
Eselsbrunnen
1985 Stadt Montabaur Konrad-Adenauer-Platz Schusterjunge Bronzestatue (mit beweglichem rechten Unterarm)
1987/1988 Stadt Bonn
Ortsteil Beuel-Mitte
Wagnergasse 2
Lage
Wäscherinnenbrunnen (Auftraggeber: Volksbank Bonn)[4]:141 f. Material: Bronze[4]:141; Standort: Heimatmuseum Beuel, ursprünglich Hermannstraße 40[4]:141
1991 Stadt Königswinter
Ortsteil Oberdollendorf
Cäsariusstraße/Heisterbacher Straße (Leo-Tendler-Anlage)
Lage
Caesarius-Denkmal Bronzestatue
1993 Stadt Bonn
Ortsteil Oberkassel
Theresienau 20
Lage
Aus der Quelle schöpfen[4]:Anlage 1, S. 7 Standort: vor evgl. Altenwohnheim[4]:Anlage 1, S. 7
2000 Stadt Königswinter
Ortsteil Oberdollendorf
Lage Mariensäule
2006 Stadt Königswinter
Kloster Heisterbach
Heisterbacher Straße Schutzmantelmadonna Material: Bronze
2009/2010 Stadt Bonn
Ortsteil Alt-Godesberg
Aennchenplatz 2
Lage
Relief von Aennchen Schumacher[4]:Anlage 1, S. 7 Material: Bronze; Standort: Gasthof „Zur Lindenwirtin Aennchen“
2010 Stadt Königswinter
Ortsteil Oberdollendorf
Kellerberger Winzerweg
Lage
Traubenernte Material: Bronze; Standort: Kellerberger Winzerweg
Commons: Ernemann Sander – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Thomas Kliemann: Bonner Künstler Ernemann Sander gestorben. In: Bonner Generalanzeiger, 29. Dezember 2020. Abgerufen am 29. Dezember 2020.
  2. Porträt über Ernemann Sander
  3. a b c Gabriele Zabel-Zottmann: Skulpturen und Objekte im öffentlichen Raum der Bundeshauptstadt Bonn: Aufgestellt von 1970 bis 1991. Dissertation, Bonn 2012. Teil 2, S. 92. (online; PDF; 5,8 MB)
  4. a b c d e f g h i j k l m n o Gabriele Zabel-Zottmann: Skulpturen und Objekte im öffentlichen Raum der Bundeshauptstadt Bonn: Aufgestellt von 1970 bis 1991. Dissertation, Bonn 2012. Teil 2. (online; PDF; 5,8 MB)
  5. Kunstwerke im öffentlichen Raum (Open Data Bonn – Stadt Bonn)
  6. a b Gabriele Zabel-Zottmann: Skulpturen und Objekte im öffentlichen Raum der Bundeshauptstadt Bonn – Aufgestellt von 1970 bis 1991. Dissertation, Bonn 2012, S. 144. (online (PDF-Datei; 6,01 MB))
  7. Der Tierbrunnen ist zurück, Stadt Bad Honnef, 15. November 2016
  8. Großer Hund (Hannover), Wikimedia Commons
  9. Kunstwerk der Woche, Kölnische Rundschau/Bonner Rundschau, 25. August 2009
  10. Oberdollendorfer Künstler Ernemann Sander öffnet sein Atelier, General-Anzeiger, 19. März 2008