Lisberg
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 53′ N, 10° 44′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Bamberg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Lisberg | |
Höhe: | 288 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,36 km2 | |
Einwohner: | 1708 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 204 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 96170 | |
Vorwahl: | 09549 | |
Kfz-Kennzeichen: | BA | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 71 154 | |
Gemeindegliederung: | 4 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Schloß 6 96170 Lisberg | |
Website: | www.vg-lisberg.de | |
Erster Bürgermeister: | Michael Bergrab[2] (Überparteiliche Liste) | |
Lage der Gemeinde Lisberg im Landkreis Bamberg | ||
Lisberg ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Bamberg sowie Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Lisberg und zählt zur Metropolregion Nürnberg.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt im Steigerwald. Durch Lisberg verläuft der Fränkische Marienweg.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt vier Gemeindeteile (in Klammern sind der Siedlungstyp und die Einwohnerzahl angegeben):[3][4]
- Lisberg (Pfarrdorf, 998)
- Neumühle (Einöde, 1)
- Trabelsdorf (Pfarrdorf, 794) mit Trabelsdorfer Hof (Einöde, 6)
- Triefenbach (Weiler, 15)
Es gibt die Gemarkungen Lisberg und Trabelsdorf.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Viereth-Trunstadt, Bischberg, Walsdorf, Burgebrach, Schönbrunn im Steigerwald, Priesendorf
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zum 19. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lisberg fällt schon von Weitem durch die Burg Lisberg auf. Die Burg und damit der Ort wurden in einer Schenkungsurkunde des Jahres 820 erstmals erwähnt. Die Burg gehört zu den ältesten erhaltenen Burgen Deutschlands. Von 1600 bis 1707 hatte die protestantische Linie, von 1707 bis 1790 die katholische Linie der Freiherren von Münster den Lehenbesitz von Lisberg. Die Burg befindet sich in Privatbesitz.
Mit der Rheinbundakte 1806 kam die Herrschaft der Freiherren von Münster-Lisberg zu Bayern.
Fusion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Lisberg besteht seit dem 1. Mai 1978 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Lisberg und Trabelsdorf.[5] Zwei Jahre nach der Gebietsreform von 1978 löste sich Lisberg aus der Verwaltungsgemeinschaft Stegaurach und es entstand 1980 die Verwaltungsgemeinschaft mit der Nachbargemeinde Priesendorf mit Sitz im generalsanierten Schloss Trabelsdorf.
Geschichte der Juden in Lisberg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die jüdische Gemeinde wurde erstmals 1739 aufgrund der Nutzung ihres Begräbnisplatzes genannt. Die Wohnungen der Juden befanden sich im Bereich der heutigen Straßenzüge Kaulberg, Kasernstraße und Brunnenweg. Am 19. September 1904 wurde die Israelitische Kultusgemeinde Lisberg mit der von Trabelsdorf vereinigt. Bis Ende April 1942 befanden sich noch zehn Juden in Trabelsdorf.
Synagoge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Synagoge war in einem Wohnhaus, im heutigen Anwesen Kaulberg 5, untergebracht, das vier Eigentümern gehörte. Sie bestand nur aus dem Synagogenzimmer. In den Jahren 1871/1872 wurde das baufällig gewordene Anwesen saniert.
Schule
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kinder gingen von 1826 bis 1869 in die neu gegründete Religionsschule in Kolmsdorf im Hause der Witwe Wörner. Anschließend wurde die Schule nach Trabelsdorf verlegt.
Vorsteher der jüdischen Gemeinde Lisberg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Scholum Lisberger
- Joseph Fromm
- Abraham Michel
Lehrer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Joseph Simon
Friedhof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der von Maschendraht und einer Buchenhecke umgebene „Leichenplatz“ oberhalb von Lisberg wurde erstmals 1739 genannt. 1904 wurde der Friedhof durch das Bezirksamt Bamberg II mit Wegen versehen, die Gräber erhielten Nummern. 1938 wurde der Friedhof geschändet. Den Friedhof einer landwirtschaftlichen Nutzung zuzuführen scheiterte daran, dass die dortigen Bäume unter Naturschutz standen. Entfernt wurden Grabsteine und die Friedhofsmauer. Trotz der Schändung sind nach einer Zählung von 1985 noch 139 Grabsteine vorhanden.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zeitraum von 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 1352 auf 1737 um 385 Einwohner bzw. um 28,5 %. Ein Höchststand wurde am 31. Dezember 2004 mit 1797 Einwohnern erreicht.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laut Zensus am 9. Mai 2011 waren 68,6 % der Einwohner römisch-katholisch und 22,0 % evangelisch-lutherisch. 9,4 % hatten eine andere Religion oder waren konfessionslos.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erster ehrenamtlicher Bürgermeister ist seit 2014 Michael Bergrab (Überparteiliche Liste), der in der Stichwahl 69,33 % der Stimmen erhielt und 2020 ohne Gegenkandidaten mit 83,77 % der Stimmen wiedergewählt wurde. Bergrab war mit 22 Jahren bei seinem Amtsantritt am 1. Mai 2014 Deutschlands jüngster Bürgermeister. Sein Vorgänger war seit 1990 der Volksschul-Konrektor Peter Deusel (Überparteiliche Liste), der 2008 mit 66,67 % der Stimmen wiedergewählt wurde.
Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dem Gemeinderat gehörten in der Wahlperiode 2014/20 fünf Gemeinderäte der Überparteilichen Liste (ÜPL), vier der Christlich-Sozialen Union (CSU) und zwei dem Bürgerblock (BBL) an, ein weiteres Mitglied war fraktionslos. In der Wahlperiode 2008/14 gehörten sieben Mitglieder der ÜPL und fünf Mitglieder der CSU an. In der Wahlperiode 2002/08 hatten die ÜPL und die CSU jeweils sechs Sitze.
Verwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Lisberg.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Blau über einem goldenen Tisch ein offener Flug, der rechts von Rot und Silber, links von Silber und Rot geteilt ist.“[6] | |
Wappengeschichte: Die Gemeinde Lisberg besteht seit 1978 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Lisberg und Trabelsdorf. Der offene Flug ist dem Wappen der Freiherren von Münster entnommen. Von 1600 bis 1707 war die protestantische Linie der Freiherren von Münster in Lehenbesitz von Lisberg, bis 1790 die katholische Linie. Der Tisch ist aus dem Wappen der Marschälle von Ostheim, die 1664 Trabelsdorf erwarben. Die Wappen beider Geschlechter sind in der Pfarrkirche von Trabelsdorf auf Grabdenkmälern zu sehen.[7] Dieses Wappen wird seit 1983 geführt.[8] |
Kultur und Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es besteht eine Städtepartnerschaft mit dem hessischen Ort Lißberg.
Feuerwehren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- In Lisberg und in Trabelsdorf gibt es Freiwillige Feuerwehren.
Brauereien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von drei Brauereien im Jahre 1985 gibt es nur noch eine, die Brauerei Beck in Trabelsdorf. Bis 1999 braute die Schlossbrauerei Dauer in Trabelsdorf, bis 1989 die Burgbräu in Lisberg.
Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Jahr über finden in Lisberg zahlreiche Veranstaltungen statt, die von Vereinen ehrenamtlich organisiert werden. Höhepunkte sind die beiden Kirchweihen (sogenannte Kerwa). Diese finden in Lisberg entweder am 3. oder 4. Septemberwochenende und in Trabelsdorf am 1. Oktoberwochenende statt.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Ehemalige Brauerei in Trabelsdorf
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Früheres Verwalterhaus Burgberg 10
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Früheres Verwalterhaus Conrad-Wagner-Weg 1
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Früheres Verwalterhaus Kasernstraße 2
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Lißberg. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 381–382 (Digitalisat).
- Klaus Guth: Jüdische Landgemeinden in Oberfranken 1800–1942, Seite 228–236; ISBN 3-87052-392-1
- Berthold Litzlfelder: Begrüßung durch den 2. Bürgermeister der Gemeinde Lisberg. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 18, 1999, S. 7 f. (vorgetragen zu Beginn des 18. Würzburger medizinhistorischen Kolloquiums am 7. November 1998 im Rittersaal der Burg Lisberg).
- Ophir/Wiesemann: Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918–1945, Seite 143; ISBN 3-486-48631-4
- Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. ISBN 3-87052-393-X, Seite 216.
- Pleikard Joseph Stumpf: Lisberg. In: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. Zweiter Theil. München 1853, OCLC 643829991, S. 562 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinde Lisberg auf den Seiten der Verwaltungsgemeinschaft Lisberg
- Lisberg: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1,24 MB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Lisberg. Gemeinde Lisberg auf den Seiten der Verwaltungsgemeinschaft Lisberg, abgerufen am 8. September 2020.
- ↑ Gemeinde Lisberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. März 2021.
- ↑ Gemeinde Lisberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Dezember 2021.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 673 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Eintrag zum Wappen von Lisberg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Zitat Eintrag zum Wappen von Lisberg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Eintrag zum Wappen von Lisberg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte m.w.N.