Paul Raud
Paul Raud (* 11. Oktoberjul. / 23. Oktober 1865greg.[1] im Dorf Kirikuküla, damals Kirchspiel Sankt-Jakobi; † 22. November 1930 in Tallinn) war ein estnischer Maler. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Kristjan und Ants Laikmaa gilt er als einer der einflussreichsten Künstler seines Landes zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Raud verlor früh seinen Vater. Mithilfe seines Onkels Magnus gelangte Rauds Familie 1881 nach Dorpat, wo er die Realschule besuchte. Im Hause des Philosophie-Professors Gustav Teichmüller sah Raud Werke der Maler Oskar Hoffmann und Julius von Klever. Nach Abschluss der Realschule hörte Raud zunächst kunstgeschichtliche Vorlesungen Teichmüllers und absolvierte einen einjährigen Militärdienst, ehe er sich entschloss, zur künstlerischen Ausbildung nach Deutschland zu gehen. Dort studierte er zwischen 1888 und 1894 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Heinrich Lauenstein, Hugo Crola, Peter Janssen, Adolf Schill und Eduard von Gebhardt Malerei.[2] Hierzu erhielt er – vermittelt durch Teichmüller – ein Stipendium der verwitweten Baronin Natalie von Uexküll in Höhe von 40 Rubel monatlich. Nach seiner Rückkehr nach Estland widmete er sich vornehmlich der Porträt- und Landschaftsmalerei. Von 1911 an arbeitete er als Zeichenlehrer an der Kaiserlichen Kunstakademie von Sankt Petersburg. 1914 wechselte er als Kunstlehrer an die Handelsschule für Mädchen in Tallinn.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Raud, Paul. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 28: Ramsden–Rosa. E. A. Seemann, Leipzig 1934, S. 41 (biblos.pk.edu.pl).
- Raud, Paul. In: Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S. 23.
- Virve Hinnov: Paul Raud. 1865–1930. Kirjastus Kunst, Tallinn 1966.
- Konrad Maier: Die Emanzipation der estnischen Kunst. In: Norbert Angermann, Michael Garleff, Wilhelm Lenz (Hrsg.): Ostseeprovinzen, Baltische Staaten und das Nationale. LIT, Münster 2005, ISBN 3-8258-9086-4, S. 287 (Google books)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eintrag im Taufregister der Gemeinde St. Jakobi im Wierland (estnisch: Viru-Jaagupi kogudus)
- ↑ Bettina Baumgärtel, Sabine Schroyen, Lydia Immerheiser, Sabine Teichgröb: Verzeichnis der ausländischen Künstler und Künstlerinnen. Nationalität, Aufenthalt und Studium in Düsseldorf. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 438
Personendaten | |
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NAME | Raud, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | estnischer Maler |
GEBURTSDATUM | 23. Oktober 1865 |
GEBURTSORT | Dorf Kirikuküla, damals Kirchspiel Viru-Jaagupi |
STERBEDATUM | 22. November 1930 |
STERBEORT | Tallinn |