Strauch des Jahres

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Titel Strauch des Jahres wird seit 2022 vom Heckenretter e.V. vergeben. Der gemeinnützige Naturschutzverein will mit der Wahl auf die ökologische Bedeutung von heimischen Wildgehölzen aufmerksam machen und zum Schutz von Knicks und Wildhecken aufrufen. Die Kür erfolgt durch die Mitglieder des Vereins.

Für einen Großteil der in Deutschland heimischen Insekten sind Sträucher als Futterpflanzen überlebenswichtig. Für viele Schmetterlingsarten und ihre Raupen sind Sträucher sogar wichtiger als Blumenwiesen. Das dicht verzweigte Gestrüpp bietet außerdem Nistgelegenheiten für zahlreiche Vogelarten wie Zaunkönig, Rotkehlchen und Grasmücken, die nicht hoch oben in Baumkronen brüten. Wilde Hecken, in denen die Sträucher wachsen, sind ein verbindendes Strukturelement der deutschen Kulturlandschaft. Hecken (norddeutsch Knicks) und Randstreifen wurden jedoch vielerorts entfernt, damit Platz für größere Landmaschinen entsteht und höhere landwirtschaftliche Erträge erzielt werden können. Diese ausgeräumten Landschaften sind eine der Ursachen des Insektensterbens, was sich in Folge auf die insektenfressenden Vogelpopulationen auswirkt.[1][2] Heute stehen Hecken in den meisten Bundesländern unter Naturschutz und dürfen nicht ohne weiteres entfernt werden. Der Heckenretter e.V. setzt sich mit der Vergabe des Strauches des Jahres für eine bessere Pflege der Bestände und mehr Neupflanzungen ein, um die Ökosystemfunktionen von Hecken vor allem in ländlichen Regionen zu erhalten. Der Strauch des Jahres richtet sich außerdem an Gartenbesitzer, die dazu animiert werden sollen, mehr heimische Gehölze zu pflanzen. Der Titel wird seit 2022 von dem gemeinnützigen Naturschutzverein nach dem Vorbild der Natur des Jahres vergeben.[3]

Bisherige Sträucher des Jahres

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr deutscher Name wissenschaftlicher Name Abbildung
2023 Hundsrose Rosa canina
2024 Kornelkirsche Cornus mas

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Steffen Höhne: Pestizide sind nicht die einzige Ursache. Frankfurter Rundschau, 8. Januar 2019, abgerufen am 15. Oktober 2024.
  2. Bayerischer Rundfunk: Insektensterben: Drastischer Insektenschwund in Deutschland. 25. Juli 2024 (ardalpha.de [abgerufen am 15. Oktober 2024]).
  3. Strauch des Jahres 2023 - Heckenretter e.V. 31. Oktober 2022, abgerufen am 15. Oktober 2024 (deutsch).