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Der Burggeist Rodenstein

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Albert Ludwig Grimm
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Titel: Der Burggeist Rodenstein
Untertitel:
aus: Die malerischen und romantischen Stellen des Odenwaldes in ihrer Vorzeit und Gegenwart, S. 33–34
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1843
Verlag: Carl Wilhelm Leske
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Erscheinungsort: Darmstadt
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Quelle: Commons
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[33]

     Der Burggeist Rodenstein.

Was reitet vom Schnellerts? Was rauscht herab?
Horch, Pferde rennen Galopp und Trab!
Was knarren die Wagen? Horch, Peitschenknall!
Was bellen die Hunde? Horch, Hörnerschall!
     Der tolle Fritz ist’s vom Rodenstein,
     So zieht er jetzt in die Waldburg ein.

Einst zog er fernaus mit des Kaisers Heer.
Es stürmten die Türken auf Wien daher;
Sie hätten erobert die Stadt wohl gleich, –
Der Rodenstein schützt sie durch kühnen Streich. –
     Gerufen steht er vor seinem Herrn.
     Der Kaiser lohnet dem Helden gern.

„Mein Ritter, dir dank ich mein Erbe heut,
Drum nimm, was dir dankbar dein Kaiser beut.
Es haben, so hör ich, die Väter dein
Verpfändet dein Stammschloss, Burg Rodenstein.
     Ich löse wieder die Pfandschaft dir;
     Von heute trag sie zu Lehn von mir.“

[34]

„Mein Kaiser, ich nehme die Burg zu Lehn,
Und ewiglich sollt Ihr mich dankbar sehn.
Wo Euch und das Reich je ein Krieg bedroht,
Treu dien’ ich im Leben Euch und im Tod.
     Aus Todesschlaf und aus Grabesnacht
     Für Deutschland zieh’ ich noch aus zur Schlacht.“

Im Frieden zog er zur Stammburg fort.
Treu hält er dem Kaiser und Reich sein Wort.
Begraben zwar liegt er auf Schnellertsschloss;
Dort starb er, – dort stürzt er mit seinem Ross, –
     Doch wenn ein Krieg bedrohet das Reich,
     So hört man Rodensteins Auszug gleich.