„Aber, versezte Atabu, wenn dieser Arzt der geschickte Mann wäre, für den ihr ihn haltet, so – dächte ich – würde der Ruf seiner Kunst seine Praxis schon weit genug ausdehnen, ohne daß er nötig hätte, durch eine armselige Dorfkomödie, die Leute um seine Bude zu versammlen. Das dünkt mich in der That verdächtig!“
„Nichts weniger – sagte der Wirt. Lesen Sie hier erst diesen Zettel, und da werden Sie sehen, was der Mann alles versteht, und wie berühmt er ist, und welch’ schöne Proben er schon abgelegt hat.“
Elafu nahm ihm den Zettel aus der Hand, und dieser erhub unsern Verdacht, daß dieser Arzt ein unwissender Quaksalber und Betrüger sey, zur zweifellosesten Gewißheit. In welchem Posaunenton sich der Mann ankündigte! Er stamme von einem der ersten Aerzte Deutschlands her; habe grose Reisen gegen alle vier Winde gemacht; habe die schmeichelhaftesten Zeugniße von Kaisern, Königen und Fürsten, heile alle innerliche Krankheiten durch eine Universaltinktur,
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/126&oldid=- (Version vom 31.7.2018)