Der bestehende olympische Rekord, gleichzeitig Weltrekord, wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die britische Olympiasiegerin Denise Lewis erreichte 6584 Punkte und blieb damit 707 Punkte unter diesem Rekord.
Anmerkungen:
Im Kugelstoßen, Speerwurf sowie im Weitsprung sind die jeweiligen Bestweiten fett gedruckt. Im Hochsprung ist der jeweils letzte gültige und damit beste Versuch fett gedruckt.
Alle Zeitangaben sind auf Ortszeit Sydney (UTC+10) bezogen.
Eigentliche Favoritin für diesen Wettkampf war die französische Weltmeisterin Eunice Barber, die allerdings verletzungsbedingt nicht ihr hohes Potential abrufen konnte. Die gleichen Probleme hatte auch die Olympiasiegerin von 1996 Ghada Shouaa aus Syrien. So ging als Favoritin vor allem die Vizeweltmeisterin von 1999 und 1997 Denise Lewis aus Großbritannien in diesen Wettkampf. Gleichzeitig war sie amtierende Europameisterin. Weitere Medaillenkandidatinnen waren die deutsche Weltmeisterin von 1997 Sabine Braun, die polnische Vizeeuropameisterin Urszula Włodarczyk sowie die belarussische EM-Dritte und WM-Fünfte von 1997 Natallja Sasanowitsch.
Gleich in der ersten Disziplin, dem 100-Meter-Hürdenlauf, musste Shouaa ihren Lauf abbrechen und trat zu den weiteren Übungen nicht mehr an. Barber hingegen war mit 12,97 s die beste und einzige Hürdensprinterin im Feld unter dreizehn Sekunden, sie führte jetzt mit 39 Punkten vor Lewis. Die weiteren Abstände waren gering. Die US-Amerikanerin Shelia Burrell folgte auf Rang drei vor Włodarczyk und der Rumänin Viorica Țigău.
Auch im Hochsprung war Barber zusammen mit Sasanowitsch, der Russin Natalja Roschtschupkina und der Kasachin Irina Naumenko mit übersprungenen 1,84 m die Beste. Barber hatte nun 81 Punkte Vorsprung vor Sasanowitsch, weitere 37 Punkte dahinter folgte Roschtschupkina auf Platz drei. Sieben Punkte hinter der Russin war Braun Vierte, während Lewis zwischenzeitlich auf Rang acht zurückfiel.
Mit 15,55 m war Lewis die beste Kugelstoßerin in diesem Mehrkampf. Dank dieser Leistung schob sie sich wieder auf Platz zwei und lag nun dreißig Punkte hinter Sasanowitsch und 45 Punkte vor Braun. Barber stieß nur 11,27 m und fiel damit auf Rang acht zurück.
Roschtschupkina war die schnellste 200-Meter-Läuferin. Ihre Zeit von 23,53 s brachte ihr in der Gesamtwertung 31 Punkte hinter der führenden Sasanowitsch Platz zwei ein. Lewis lag nun auf Rang drei, ihr Rückstand auf Sasanowitsch war auf 51 Punkte angewachsen. Hinter Lewis folgte Włodarczyk als Vierte, auf Platz fünf hatte sich die Russin Jelena Prochorowa vorgeschoben und lag einen Punkt vor Braun.
Die Abstände nach dem ersten Tag waren eng, die Entscheidung für die Verteilung der Medaillen war noch völlig offen. Eunice Barber allerdings konnte nach starkem Beginn in den ersten beiden Disziplinen im weiteren Verlauf nicht mehr an ihre Bestform anknüpfen, ihre Verletzung machte ihr zu schwer zu schaffen.
Prochorowa war die beste Athletin in der ersten Disziplin des zweiten Wettkampftages, dem Weitsprung. Mit 6,59 m sprang sie neun Zentimeter weiter als Sasanowitsch und elf Zentimeter weiter als Lewis. Prochorowa verbesserte sich damit auf Rang drei hinter Sasanowitsch, die mit 57 Punkten vor Lewis führte. Barber konnte ihre beiden letzten Versuche auf Grund ihrer Verletzung nicht mehr ausführen und brach den Wettkampf ab.
Nach dem Speerwurf übernahm Lewis die Spitzenposition. Sie erzielte 50,19 m – nur zwölf Zentimeter kürzer als die beste Speerwerferin im Feld, die Kubanerin Magalys García. García und Lewis waren die einzigen Athletinnen, denen es gelang, die 50-Meter-Marke zu übertreffen. Lewis führte jetzt mit 63 Punkten vor Sasanowitsch. Prochorowa lag weitere 83 Punkte zurück auf Rang drei.
Die Ausgangssituation für den abschließenden 800-Meter-Lauf war gut für die führende Britin. Sasanowitsch musste ca. vier Sekunden schneller sein als Lewis, um die Reihenfolge an der Spitze noch zu ändern. Die in dieser Disziplin starke Prochorowa musste ca. sechs Sekunden gegen Sasanowitsch herauslaufen, um noch an ihr vorbeizukommen.
Denise Lewis kam knapp eine halbe Sekunde später als Sasanowitsch ins Ziel und war damit Olympiasiegerin. Jelena Prochorowa konnte ihren Rückstand auf Sasanowitsch kompensieren und gewann mit vier Punkten Vorsprung auf Natallja Sasanowitsch die Silbermedaille. Schnellste 800-Meter-Läuferin war mit 2:09,08 min die Italienerin Gertrud Bacher in Lauf zwei, für die es in der Endwertung für Rang vierzehn reichte. Platz vier in der Gesamtwertung belegte Urszula Włodarczyk vor Sabine Braun, Natalja Roschtschupkina und der Deutschen Karin Ertl.
Denise Lewis war damit die erste britische Olympiasiegerin im Siebenkampf.